
Eishockey-Nati will Titelverteidiger Kanada ärgern
Yannick Fuhrer
Die Schweiz schlägt Deutschland im WM-Viertelfinal mit 3:1 und zieht in den Halbfinal ein. Nun geht es gegen Titelverteidiger Kanada um den Finaleinzug.
Seit der WM 2018 schaffte es die Schweiz nicht mehr in den Halbfinal. Und das, obwohl die Erwartungen nach den meist sehr guten Gruppenphasen hoch waren. In diesem Jahr war das wieder ähnlich. Als souveräner Gruppenzweiter zog die Schweiz in den Viertelfinal ein. Und wie es der Zufall wollte, ging es wie bereits 2021 und 2023 gegen Deutschland. Beide Male musste die Nati eine bittere Niederlage einstecken.
Diejenige im Jahr 2021 war besonders bitter. 2:0 lag die die Schweiz vorne, ehe Deutschland in den letzten Sekunden noch ausgleichen konnte. Im Penaltyschiessen konnte sich der nördliche Nachbar dann durchsetzen. Doch dieser Fluch ist nun besiegt. Im diesjährigen Viertelfinal hatte die Schweiz bis zur Spielhälfte alles im Griff und führte verdient mit 2:0. Deutschland konnte danach zwar verkürzen und hatte auch gute Chancen auf den Ausgleich, doch dieses Mal hatte der Eishockey-Gott völlig andere Pläne. So traf Bertschy eine Minute vor Schluss noch ins leere Tor und die Sache war gegessen.
Fast nur Unterzahl-Gegentore
Nun geht es am Samstag im Halbfinal gegen Titelverteidiger Kanada. Gegen die «Ahornblätter» kassierten die «Eisgenossen» die bisher einzige Niederlage an diesem Turnier. Alle Kanada-Tore waren aber im Powerplay gefallen, die beiden Treffer zum 2:2 respektive 2:3 nach einer 5-Minuten-Matchstrafe gegen Kevin Fiala.
Allgemein hat die Nati nun seit sechs Spielen nur Gegentreffer in Unterzahl erhalten. Das sieht Coach Patrick Fischer als grosse Stärke: «In diesem Jahr sind wir im 5 gegen 5 sehr sattelfest und lassen enorm wenig zu», sagt er gegenüber SRF nach dem Sieg gegen Deutschland. Da die Nati in der Gruppenphase auf Augenhöhe mit Kanada spielte, dürfte die Lust auf eine Revanche im Lager der Schweizer besonders gross sein.
Für Trainer Patrick Fischer ist nun klar: Er will mit einem Edelmetall nach Hause. «Wir wollen um die Medaillen mitreden. Wir haben jetzt gesehen, dass wir mit den anderen Teams auf Augenhöhe sind.» Auch Matchwinner Christoph Bertschy ist nach dem Sieg gegen Deutschland erleichtert. Zu grosse Töne spucken will er aber noch nicht: «Wir schauen von Spiel zu Spiel und gehen unseren Weg. Wir lassen uns nicht ablenken und dann sehen wir am Schluss, wie es herauskommt.»
Erneuter Exploit gegen Kanada?
Wichtig in diesem Spiel ist vor allem auch, dass die Schweiz diesmal die Nerven im Griff hat. Im Gruppenspiel holte sich Kevin Fiala eine Restspielsperre ab. Dies führte zu einem Bruch im Schweizer Spiel. Dass die Schweiz die Kanadier schlagen kann, hat sie beispielsweise an der WM 2018 gezeigt. Damals bezwang die Schweiz den Rekordweltmeister mit 3:2 und zog in den Final ein. Diesen verlor die Schweiz im Penaltyschiessen gegen Schweden.
Im Viertelfinal wurden die Favoriten aus Nordamerika nicht wirklich gefordert. Nach nur vier Minuten führten sie gegen die Slowakei bereits mit 2:0. Am Schluss hiess es 6:3. Nach dem Viertelfinal im Schongang ist nun zu hoffen, dass die Schweiz den Kanadiern wie bereits am Sonntag mehr abverlangen wird.
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