Emotionaler Badmeister nach Baumsturz: «Es tut mir wahnsinnig weh»
Yannick Fuhrer
In der vergangenen Nacht ist auch unsere Region nicht vom Unwetter verschont geblieben. Von umgekippten Bäumen, über Blitzeinschläge bis zu Brandfällen gab es alles. Die Schäden waren auch heute noch sichtbar.
Die Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt erhielt innert kürzester Zeit 135 Notrufe und war bis vier Uhr morgens im Einsatz. Sie musste vor allem Bäume mit einem speziellen Kranfahrzeug beseitigen. Einige der umgestürzten Bäume liegen auch heute noch. So zum Beispiel im Sonnenbad Binningen.
Dort hat eine rund 140 Jahre alte Linde den Kampf gegen den Sturm verloren. Bademeister und Betriebsleiter Jean-Paul Spitznagel geht dieser Verlust nahe: «Es tut mir wahnsinnig weh. Ich war heute um viertel nach vier hier und habe eine halbe Stunde vor dem Baum geweint. Auch der Rest des Sonnenbads wurde in Mitleidenschaft gezogen: «Es war alles total dreckig heute morgen. Sonnenschirme und Stühle waren umgekippt.»
Sein Team und er schafften es aber, das Bad bis zur Öffnung wieder in Stand zu setzen. So konnte um halb neun bereits wieder ein Schwimmkurs durchgeführt werden.
Bachgraben vorübergehend geschlossen
Auch im Gartenbad Bachgraben herrschte heute Morgen totale Verwüstung. Das ging so weit, dass man sich entschlossen hat, das Bad bis Freitag komplett zu schliessen. Peter Portmann, Leiter der Basler Gartenbäder, hat das Unwetter gestern zwar auch mitbekommen, war aber heute Morgen vor Ort dennoch erschrocken: «Nach einer Viertelstunde war das Unwetter bei uns vorbei, aber danach sah es hier aus wie im Krieg».
Auch im Bachgraben sind einige Bäume dem Sturm zum Opfer gefallen. Im Bad will man jetzt erst einmal aufräumen und auch sicher sein, dass die Badegäste nicht gefährdet sind. Der Blick über das Gelände schmerzt auch Portmann und stimmt ihn nachdenklich für die Zukunft: «Es macht auch ein bisschen Angst. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nicht das letzte Unwetter dieser Grössenordnung war.»
Stadt schwerer getroffen als das Land
Die Polizei Basel-Stadt bestätigt, dass das letzte Unwetter sehr heftig war: «Mehrere Strassen wurden durch umgestürzte Bäume oder Baustellenabsperrungen blockiert. Zudem wurden einige Dächer abgedeckt und Fensterscheiben gingen zu Bruch», so Polizeisprecher Rooven Brucker. Die Aufräumarbeiten werden mancherorts noch einige Tage dauern, Einschränkungen gibt es aber keine mehr.
Im Baselbiet sei man relativ glimpflich davongekommen, sagt Polizeisprecher Paul Steffen. Um die 50 Anrufe seien eingegangen, die meisten aus der Region Allschwil, sprich nahe an Basel. Das Schwergewicht der Meldungen habe umgestürzte Bäume, Baugerüste, Absperrungen sowie eingestürzte Dächer betroffen.
Kannenfeldpark und Lange Erlen geschlossen
Auch in einigen Parks fielen mehrere Bäume zum Opfer. Der Schützenmattpark war heute aber bereits wieder für Besucher begehbar. Anders sieht die Lage im Kannenfeldpark und im Tierpark Lange Erlen aus. Beide Parks bleiben vorübergehend geschlossen.
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