
Endlich vereint: Basquiats Modena-Bilder werden erstmals zusammen ausgestellt
Brendan Bühler
1982 malte Jean-Michel Basquiat acht Bilder innert einer Woche. Die Bilder entstanden in der italienischen Stadt Modena. Nun wird die Serie erstmals komplett ausgestellt.
Auf Einladung eines Galeristen reise der damals 21-jährige Künstler in die italienische Stadt Modena. Ursprünglich war eine Ausstellung seiner acht dort entstanden Werke angedacht. Doch wegen Unstimmigkeiten kam diese nie zustande.
41 Jahre später wird dies nun in der Fondation Beyeler nachgeholt. «Die eigentliche Sensation ist, dass die Werke erstmals vereint sind», sagt Museumsdirektor Sam Keller. Zum ersten Mal sind die acht Werke vereint für die Öffentlichkeit einsehbar. Denn: Nur kurz nach der Schöpfung wurden die Werke an Privatpersonen verkauft und verteilten sich in der Welt.
Grosse Bilder durch Zufall?
Für Jean-Michel Basquiat war sehr frustrierend, dass die Ausstellung 1982 nicht stattfand. Kuratorin Iris Hasler betont die Besonderheit der Modena-Serie: «Basquiat hat weder davor noch danach oft in dieser Grösse gemalt.» In der Fabrik, in der Basquiat diese Werke schuf, fand er die Hinterlassenschaften eines anderen Künstlers. Darunter die grossen Leinwände, die nun in der Fondation Beyeler hängen.
Für Keller ist klar: «Offenbar haben diese Energiebomben ihre Kraft noch nicht verloren.» Es sei faszinierend zu sehen, wie frisch und farbenprächtig diese Gemälde seien. Gerade auch, dass die Malerei im Vordergrund stehe, zeichnet die Serie laut Hasler aus.
Aktualität der Themen
Zwar sind auch die Kritzeleien, die das Spätwerk Basquiats ausmachten, schon vorhanden. Aber nicht überall. Und deutlich spärlicher. Keller betont die Aktualität der Themen: «Implizit vermitteln die Bilder eine Kritik an sozialer Ungerechtigkeit.» Also Rassismus, und die Erfahrungen von schwarzen Menschen. Themen, die vor 40 Jahren genau so aktuell waren wie noch heute.
Die Ausstellung in der Fondation Beyeler läuft noch bis am 27. August 2023.
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