Gleich dreimal musste der Cortège wegen der Coronapandemie abgesagt werden. Nun finden die «drey scheenschte Dääg» wieder in gewohnter Form statt. In diesem Jahr dominieren vor allem «grüne Sujets». Ausserdem rollt neu eine Elektro-Chaise mit.

Es wird eine Fasnacht ohne Einschränkungen. Für viele ein ungewohntes Bild, konnte die Fasnacht gleich dreimal nicht vollumfänglich bzw. gar nicht stattfinden. Angemeldet sind für dieses Jahr 10937 Teilnehmer:innen – fast so viele wie 2019.

In diesem Jahr werden allerdings weniger Einheiten als sonst mitmachen. Grund dafür ist, dass 55 der gesamthaft 492 gemeldeten Einheiten pausieren. Somit sind an der diesjährigen Basler Fasnacht 437 Einheiten unterwegs; 2019 waren es 470.

56 Einheiten machen grün

Bereits in der Medienmitteilung von 2020 stand, dass mit einer grünen Fasnacht zu rechnen sei. «Und auch dieses Jahr wird das Thema Klima mit seinen vielen Facetten die Fasnacht dominieren», hiess es an der heutigen Medienkonferenz. Gezählt wurden mindestens 56 Einheiten, die sich unter dem Oberbegriff «Klima» präsentieren. Die Hauptthemen dabei: Energieknappheit, Sparen von Energie, Selbstversorgung, Pestizide, Atomstrom, Veganismus oder Wasserversorgung.

Auch die Debatte über die kulturelle Aneignung, Woke spielt eine zentrale Rolle. 22 Gruppierungen beschäftigen sich mit Themen wie dem Rheinschwimmen, der Geisterstadt Basel, den Schrebergärten mit Durchgängen oder der Stinkkäferinvasion.

Elektromotor ersetzt Pferde

Zum ersten Mal mit dabei ist eine Elektro-Chaise. «Wo der Kutscher normalerweise die Zügel hält, hat er neu ein Steuerrädchen vor sich», sagt Patrice Cron, Verantwortlicher der Strassenfasnacht. Hinter der Idee stehen «Die Rasierte». Die Clique habe sich bereits vor ein paar Jahren mit ihrer Elektro-Chaise angemeldet, konnte diese aber noch nie am Cortège präsentieren.

Ist die Zeit der Pferde nun vorbei? «Ich hoffe nicht», sagt Cron. Er fände es allerdings toll, dass sich die Fasnacht weiterentwickle. «Mit einer E-Chaise können künftig vielleicht neue Wege begangen werden», so Cron weiter.

Trotz Corona: keine Nachwuchsprobleme

Erfreuliche Nachrichten gebe es bei den Jungen Garden. 2019 waren es noch 1740 aktive Junggardisten und Binggis, in diesem Jahr sind es 1767. «Die Jungen Garden haben während der Pandemie viel gemacht, um die Jungen bei der Stange zu halten», erklärt Kathrin von Bidder, Verantwortliche für die Nachwuchsförderung beim Fasnachts-Comité.

Bereits im letzten Jahr habe man gesehen, dass die Zahlen der Anfängerkurse steigen. Deshalb habe das Comité in diesem Jahr auch mit einem leichten Anstieg gerechnet, so von Bidder.

Die Basler Fasnacht 2023 findet vom 27. Februar bis 1. März statt.