Ermittler berichten über Erfolg nach Sprengung von Geldautomaten
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Ermittler berichten über Erfolg nach Sprengung von Geldautomaten

02.02.2023 05:28

Baseljetzt

Im Kampf gegen internationale Banden, die Geldautomaten sprengen, ist den Fahndern nach eigener Einschätzung diese Woche ein Ermittlungserfolg gelungen.

Nach mehreren Attacken in Bayern und Baden-Württemberg führten Polizisten – ausgestattet mit Haftbefehlen – am Montag in den Niederlanden eine Razzia durch und durchsuchten mehrere Objekte in den Provinzen Limburg und Utrecht. Weitere Details blieben zunächst unbekannt. Doch an diesem Donnerstag soll es nun im bayerischen Landeskriminalamt (LKA) in München umfangreiche Informationen geben.

Die Beamten dort hatten gemeinsam mit dem baden-württembergischen Landeskriminalamt, der Staatsanwaltschaft Bamberg und den niederländischen Behörden seit mehreren Monaten gegen eine mutmassliche Bande ermittelt, die 2021 in Bayern und Baden-Württemberg zahlreiche Geldautomaten gesprengt haben soll. Auch in der Region Basel kam es zu mehreren Sprengungen von Geldautomaten. Dahinter vermutet wurden auch in diesen Fällen Banden mit Herkunft oder Verbindungen zu Holland.

Drei Fälle pro Monat

Das Phänomen ist den Ermittlern inzwischen gut bekannt: 2022 machten sich die Täter an 37 Geldautomaten im Freistaat zu schaffen. Dabei zog das Geschehen im Jahresverlauf deutlich an, das bayerische LKA registrierte zuletzt im Durchschnitt etwa drei Fälle pro Monat.

Und auch im Vergleich zu den Vorjahren müssen die bayerischen Fahnder wieder deutlich häufiger zu den teils völlig zerstörten Tatorten ausrücken: Registrierten die Beamten 2019 noch 27 Fälle, zählten sie im Jahr darauf 24 Attacken und 2021 gar nur 17 Sprengungen. Wobei die Ermittler vermuten, dass der zwischenzeitliche Rückgang Folge der Ausgangsbeschränkungen und anderer Massnahmen im Zuge der Corona-Pandemie war.

Feste Explosivstoffe

In Baden-Württemberg blieb es im vergangenen Jahr zwar in 11 Fällen beim erfolglosen Versuch, doch 23 Mal gelang den Tätern ihr Vorhaben. Im Vorjahr hatte es 24 Angriffe gegeben, 2020 gar 41 grossteils erfolgreiche Versuche. Auch in anderen Bundesländern sind die laut Bundeskriminalamt oft aus den Niederlanden stammenden Banden ein handfestes Problem, im benachbarten Nordrhein-Westfalen etwa.

Dabei zeigt sich bundesweit der Trend, dass die Täter vermehrt feste Explosivstoffe verwenden. Diese Explosionen haben ein deutlich höheres Gefahrenpotenzial als die zuvor meist verwendete Methode der Sprengung durch eingeleitetes Gas. Banken und Sparkassen gehen deshalb inzwischen vermehrt dazu über, ihre Geldautomaten mit technischen Mitteln stärker zu sichern oder den Zugang zu ihren Vorräumen in den Nächten gleich ganz zu blockieren. (sda/mei)

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