
Ermittler suchen nach Identität der Opfer und Brandursache
Baseljetzt
Nach dem verheerenden Brand mit elf Toten im Elsass gehen die Ermittlungen zu den Opfern und der Brandursache weiter. Man hoffe, bis spätestens Montag die Identität der Gestorbenen zu kennen.
Nach Scans am Mittwochabend sollten DNA-Analysen folgen. Zehn Menschen mit Behinderung und ein Betreuer waren nach dem Brand am Mittwochmorgen etwa 50 Kilometer von Freiburg entfernt vermisst worden. Die Ermittler wollen auch prüfen, ob die Unterkunft alle Normen eingehalten hat und für 28 Menschen ausgelegt war.
Haus hat Sicherheitsprüfung nicht durchlaufen
Daniel Leroy, stellvertretender Bürgermeister von Wintzenheim, sagte: «Wir kennen diese Herberge. Diese Unterkunft hat sehr gut funktioniert und keine Probleme gemacht.» Vertreter der Gemeinde hätten das Haus von innen gesehen. Alles sei renoviert und in «perfektem Zustand» gewesen. Die Besitzerin der Unterkunft, die die Rettungskräfte alarmiert hatte, wurde von den Ermittlern vernommen. Auch andere Zeugen sollen angehört werden.
Doch die Unterkunft hatte eine verpflichtende Sicherheitsprüfung nicht durchlaufen, wie die Staatsanwaltschaft Colmar der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag bestätigte.
Ob die Herberge den Vorschriften entsprach oder nicht, wisse man noch nicht. Französischen Behördenangaben zufolge sind Einrichtungen, die Gäste empfangen, selbst dafür verantwortlich, Sicherheitsregeln einzuhalten. Dies werde durch verschiedene Kontrollen überprüft.
Die Vizestaatsanwältin von Colmar, Nathalie Kielwasser, sagte noch am Mittwoch, dass es wohl einen Schwelbrand gegeben habe. Das Haus bestehe zum Teil aus Fachwerk. Das Holz habe wohl erst nach einigen Stunden wirklich Feuer gefangen. Die genaue Ursache wolle man ermitteln. Etwa 300 von 500 Quadratmetern des Hauses fingen Feuer.
Genaue Umstände noch nicht geklärt
Am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr hatte es in der Ferienunterkunft ein Feuer gegeben. 17 Menschen konnten sich retten. Die meisten von ihnen hatten sich im Erdgeschoss aufgehalten. Ob die anderen Bewohner wegen ihrer Behinderung Schwierigkeiten hatten, aus dem Haus zu gelangen, war unklar.
Kielwasser zufolge waren zwei verschiedene Gruppen von Menschen mit leichter geistiger Behinderung in der Herberge. Die Betreuung hätten zwei Vereine aus Nancy und Besançon übernommen. Die Teilnehmer der Freizeit kamen demnach aus der französischen Region Grand Est. Bei dem Feuer wurde auch ein Mensch verletzt, ein weiterer stand unter Schock. (sda/lef)
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