Dass Markus Poschner neuer Chefdirigent des Basler Sinfonieorchesters wird, ist das Resultat von mehreren glücklichen Zufällen. Es habe auf beiden Seiten «gefunkt».

Der Funke sprang über bei einem Konzert in Freiburg vor zwei Jahren. Damals sprang das Sinfonieorchester Basel ein, erinnert sich der künstlerische Leiter Hans-Georg Hofmann. «Wir wurden spontan angefragt. Bei uns war noch Platz im Kalender, und bei Markus Poschner auch. Das war für beide Seiten ein grosser Zufall. Ich behaupte mal, es war Liebe auf den ersten Blick».

Eine Zusammenarbeit sei allerdings schon länger geplant gewesen. Das Sinfonieorchester Basel hatte den Dirigenten nämlich für ein Abonnementskonzert eingeladen. Das Einspringen in Freiburg kam diesem Plan einfach zuvor. «Es war ein Zufall, dass wir ihn innerhalb eines halben Jahres mit zwei unterschiedlichen Programmen erleben konnten. Die Art, wie er mit dem Orchester kommuniziert hat und wie das Publikum auf seine Lesart von Sinfonien von Brahms und Wagner reagiert hat, war beeindruckend», sagt Hofmann.

Ein Chefdirigent mit grossem Renommee

Bis dato ist Markus Poschner Chefdirigent beim Bruckner Orchester in Linz. Seit seiner Auszeichnung mit dem «Deutschen Dirigentenpreis» im Jahr 2004 gastiert er regelmäßig bei sämtlichen Spitzenorchestern und Opernhäusern der Klassik-Welt, darunter auch das Opernhaus Zürich. Seit 2015 leitet er als Chefdirigent auch das Orchestra della Svizzera Italiana (OSI) in Lugano.

Grosse Hingabe und Leidenschaft in Basel

Der «coup de foudre» war offenbar beidseitig gewesen. Markus Poschner sagt gegenüber Baseljetzt: «Ich habe ein unglaublich energetisches und leidenschaftliches Ensemble erlebt. Mit grosser Hingabe für die Proben und der Arbeit ins Detail, um in tiefere Schichten abzutauchen. Das liegt mir sehr. Die Chemie hat von Anfang an gestimmt.»

«Wir wollen in die Champions League» 

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel hat Markus Poschner als Nachfolger von Ivor Bolton gewählt. Poschner wird die Chefposition am Dirigentenpult allerdings erst auf die Saison 2025/26 übernehmen. Damit strebt das Sinfonieorchester Basel grosse Ziele an. Es sei auch eine grosse Herausforderung, sagt Hans-Georg Hofmann. «Ich sag’s ganz unbescheiden: Wir wollen in die Champions League der Klassik-Welt», und da sei Markus Poschner genau der richtige, weil er auch im positiven Sinne den nötigen Druck mitbringe. «Er hat eine kreative Art, die Musiker:innen auch mitzuziehen und natürlich das internationale Netzwerk. Das ist für uns eine grosse Chance», sagt Hofmann.