Experten stellen das Einschläfern von Orang-Utan-Baby in Frage
Baseljetzt
Tierschützer und Experten zweifeln daran, ob das Einschläfern des Orang-Utan-Babys nach dem Tod der Mutter im Zolli wirklich nötig war. Andernorts hätte man den Fall wohl kaum so behandelt.
Diverse Stellungnahmen, welche die «bz» von Expert:innen und Tierschutzorganisationen einholte, zeigen: Das vier Tage alte Orang-Utan-Baby im Zolli hätte nicht sterben müssen.
Das Jane-Goodall-Institut mit Sitz in Zürich bedauere sehr, dass in Basel ein gesundes Junges eingeschläfert wurde, schreibt die Zeitung. Der Zolli behauptete, handaufgezogene Orang-Utans könnten in sozialen Paaren oder Gruppen nicht leben und sich nicht fortpflanzen. Dieses Argument stellt Patti Ragan, Gründerin der US-Auffangstation Center of Great Apes, aber in Frage. Patti Ragan betont zudem, dass Orang-Utans zu den schützenswerten Spezies gehören und die Art vom Aussterben bedroht sei.
Die in Zürich stationierte Borneo Orangutan Survival Association (BOS) äussert sich in der Stellungnahme gegenüber der «bz» ähnlich kritisch. In einer Rettungseinrichtung in Borneo hätte man denselben Fall anders beurteilt und versucht, das Leben des Orang-Utan-Waise zu retten.
Schwere Vorwürfe gegen den Zoo Basel kommen derweil vom Botschafter des Jane-Goodall-Instituts, Marc Bekoff. Dieser sagt in einer Stellungnahme gegenüber der Zeitung, dies sei ein Fall von «Zoothanasie» – sprich dem Töten eines gesunden Tiers im Zoo. Das Jane-Goodall-Institut hat sein Ethikkomitee beauftragt, den Fall Basel genauer unter die Lupe zu nehmen.
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Nestor1
Der Zolli hat dadurch meine Sympathie verloren, obwohl ich das Abo momentan noch behalte. Aber er hat nun auch klar bewiesen, dass er sein geliebtes Aquarium-Projekt nicht verdient, bzw. nicht Wert war und ist.