Familie fordert Freilassung der jüngsten israelischen Geiseln
©Symbolbild: Keystone
Gazastreifen
International

Familie fordert Freilassung der jüngsten israelischen Geiseln

20.02.2024 14:38 - update 20.02.2024 14:44

Baseljetzt

Die Familie der jüngsten israelischen Geiseln, die noch im Gazastreifen sind, forderte am Dienstag eine Freilassung. Sie wollen mit der Hamas eine rasche Vereinbarung treffen.

Die israelische Armee hatte am Montagabend ein bisher unbekanntes Video veröffentlicht, auf dem eine Mutter kurz nach ihrer Entführung am 7. Oktober mit ihren beiden Söhnen – einem Baby und einem Vierjährigen – in der Gewalt der Entführer im Gazastreifen zu sehen war. Das Schicksal der beiden rothaarigen Kinder hatte direkt nach ihrer Verschleppung durch ein anderes Video für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt. Auch der Vater wurde entführt.

Armeesprecher zeigt sich sehr besorgt

Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, die Mutter und die beiden Kinder seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Eine ähnliche Mitteilung über eine andere Geisel stellte sich jedoch später als falsch heraus. Die Armee hat bisher keine Todesmitteilung veröffentlicht, Armeesprecher Daniel Hagari sagte jedoch bei der Veröffentlichung des neuen Videos, er sei «sehr besorgt» mit Blick auf die Familie.

Die Tante der Jungen sagte am Dienstag: «Als wir das Video sahen, war es, als ob uns das Herz herausgerissen wird.» Es gebe «keinen anderen Weg als eine Verhandlungslösung» zur Freilassung der Geiseln, sagte sie im Gespräch mit Journalisten. Der Militäreinsatz im Gazastreifen sei ein weiteres Element, könnte jedoch «nicht die Lösung» herbeiführen. «Es sind die einzigen Kinder, die noch unter den Geiseln sind», sagte sie unter Tränen. «Wir rufen alle Entscheidungsträger auf: Bringt diese Familie heim.»

Grosseltern wurden brutal ermordet

Der Cousin des entführten Vaters sagte, die Zeit dränge und man wolle nicht drei Generationen einer Familie zu Grabe tragen. Die Grosseltern der Jungen seien am 7. Oktober brutal ermordet worden. Nun müsse man die Eltern und Kinder retten. Die Familie appellierte an die Weltöffentlichkeit, dabei zu helfen. «Diese beiden kleinen rothaarigen Jungen sind in die Herzen vieler Menschen eingedrungen», sagte eine andere Angehörige.

Während des Massakers in Israel am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auch 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Rund 105 Geiseln waren im Zuge eines Gefangenenaustausches im November freigekommen. Von den noch verbliebenen Geiseln sind nach israelischen Informationen höchstens noch rund 100 am Leben.

(sda/jab)

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20.02.2024 18:12

mil1977

Wenn die Hamas positiv reagiert, heisst das, dass der Vorschläge zu viele Zugeständnisse an die Terrorist*Innen beinhalten, oder, dass die Hamas mit dem Rücken zur Wand steht und um ihr Überleben fürchtet.
Israel ist aber reflektiert genug um zu wissen, dass ein Frieden nur ohne die Hamas möglich ist.
Gaza gehört befriedet und neu aufgebaut, aber ohne die Hamas und andere Islamisten.
Gaza hat ohne die Hamas die Chance etwas ganz neues aufbauen. Demokratisch, idealerweise säkular und in Frieden mit Israel.

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