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Fasnacht wie anno 1980: Clique spielt nach 43 Jahren ihr Energie-Sujet erneut aus
©Bild: Telebasel
Fasnacht

Fasnacht wie anno 1980: Clique spielt nach 43 Jahren ihr Energie-Sujet erneut aus

21.02.2023 05:02 - update 21.02.2023 17:02
Michel Schultheiss

Michel Schultheiss

Die Seibi Alte Garde rekonstruiert ein altes Sujet, das wieder aktuell ist: die Energieknappheit. Sie macht die haargenau gleichen Kostüme, Larven und Laternen und verteilt den selben Zeedel wie vor 43 Jahren.

Es war die Zeit der zweiten Ölpreiskrise. Die Islamische Revolution im Iran erschütterte die Weltpolitik, später folgte der Erste Golfkrieg. «Uspfuust», das Sujet des Seibi-Stammvereins, griff die Energiemangellage von 1979 und 1980 auf.

Über vier Jahrzehnte später sind die Aktiven von damals in der Alten Garde. Das Thema Energie ist aber aktueller denn je, wenn auch mit dem Krieg in der Ukraine und dem Gasmangel vor einem anderen weltpolitischen Kontext. Daher entschied sich die Alte Garde der Seibi für einen Zug am Cortège, der in dieser Form wohl einzigartig sein dürfte: Anhand von Skizzen malt der Künstler haargenau die gleiche Laterne wie anno dazumal. Auch die Larven und Kostüme werden kopiert.

Als die Fässer nach der Fasnacht im Rhein landeten

Einziger Unterschied: Die Tambourenlarven mit einem Ölfass auf der Perücke werden diesmal aus leichterem Material hergestellt. Marcel Isay, heute Obmann der Alten Garde, kann sich nämlich noch gut erinnern, wie schwer diese Fässer damals auf dem Kopf lasteten. Nach dem Ändstraich spielte sich bei der Mittleren Brücke gar eine Szene ab, wie sie heute kaum mehr denkbar wäre: «Ganz viele Tambouren waren wirklich müde, rissen das Fass von der Larve und warfen es in den Rhein. Am Donnerstagmorgen schwammen ganz viele Fässer der Seibi den Rhein herunter», sagt Marcel Isay.

Derselbe Zeedel, doch mit QR-Code

Sujet-Obmann war damals Hampe Horstmann. Für ihn sei es eine Ehre, dass die Clique sich nach 43 Jahren wieder für sein Sujet entschieden habe, sagt er gegenüber BaselJetzt. «Schliesslich musste ich mir das mit den Fässern noch über Jahre hinweg anhören, welche Tortur das gewesen sei», sagt Horstmann und lacht.

Mit dabei war damals auch Zeedeldichter Stümpi Graf. Sein Verse von 1980 kommen nun unverändert zum Einsatz. «Wenn du das Jahr nicht kennen würdest, hättest du das Gefühl, dass es genau in die heutige Zeit passt», sagt Graf. Einzig eine Erklärung auf dem Zeedel und ein QR-Code zu weiteren Erläuterungen sind hinzugefügt, um den Leuten den Kontext dieses Sujet-Revivals näherzubringen.

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