FCB-Fans kapern die Berner Choreohalle und präsentieren Fahnen im Gästesektor
Lea Meister
Im Vorfeld der Sonntagspartie gegen YB gelang es einigen Anhängern der Muttenzerkurve, in die Berner Choreohalle einzudringen und Teile der Jubiläumschoreo zu klauen. Doch nicht nur das. Eine Fake-Webseite sorgte für rote Köpfe bei den Bernern.
Die Geschichte ging im Zuge des ernüchternden Resultats am Sonntag etwas unter. Manchen mag aber ein Banner im Auswärtssektor aufgefallen sein. Es trug die Aufschrift «Die alten Propheten» und verwirrte auch langjährige FCB-Fans.
Was steckte dahinter? Im Vorfeld des Spiels gegen die Young Boys gelang es Anhängern der Muttenzerkurve, in die Choreohalle der Berner einzudringen. Im Gästesektor wurden dann mehrere Banner mit Bezug auf die spätere YB-Choreo gezeigt.
Webseite mit ironischem Unterton
Vor Anpfiff wurde ausserdem ein Banner mit der Aufschrift «Gspannt uff d YB-Jubiläumschoreo? choreohalle.ch» gezeigt. Die Webseite zeigt einen Einblick in den Ort, an welchem für gewöhnlich YB-Choreos vorbereitet und produziert werden. Auf der Webseite ist sogar ein 3D-Rundgang durch die Lokalität möglich. Wie sich die Basler Fans Zugang zur Halle und der Webseite verschafft haben, ist unklar. Auf der Webseite wurde sogar der Zugangscode zur Halle öffentlich gemacht.
Ausserdem wird der Eindruck vermittelt, die Halle stehe zur Vermietung frei. Die ganze Aktion wurde hoch ironisch aufgezogen, obschon die Webseite auf den ersten Blick relativ professionell wirkt. Wer genau hinschaut, entdeckt aber schnell ironische Untertöne. Beispielsweise bei den «Meilensteinen der Clubgeschichte», wo folgender Text zu finden ist: «Mit dem Gewinn der Meisterschaft 2018 kehrte YB nach 32 Jahren ohne Titel sportlich auf die Siegerstrasse zurück. Wir als Kurve versuchen seither ebenfalls auf die Erfolgsspur zu finden…»
Auch, dass der Ort «für alle zugänglich» sein soll, lässt den einen oder anderen Fussballfan schmunzeln, sind doch vergleichbare Lokalitäten vieles, aber niemals für alle zugänglich.
Die aufwendige Aktion bereitet nicht allen Freude. Auf YB-Foren wird das Wort «infantil» verwendet. Allerdings schreiben auch einige, dass sie selbst die Aktion wohl gefeiert hätten, wäre sie nicht ihnen selber passiert. Auch fragen sich einige, weshalb Berner Ostkurve so viel Aufmerksamkeit von der Muttenzerkurve erhält, die die Berner Fanarbeit sonst ja eher als lächerlich bezeichnet.
Zu laut im Tram geredet?
Auf Instagram wird in den Kommentaren wild spekuliert. Was aber immer wieder auftaucht sind Kommentare, die besagen, dass Berner sich im Tram zu laut unterhalten hätten und so der genaue Ort der Halle durchgesickert sei. Gleiches lässt auch ein weiteres Transparent vermuten, welches am Sonntagabend im Gästesektor gehisst wurde: «Hey Ostkurve, me redt nid im erste Tram.»
Am 4. April treffen die beiden Teams im Schweizer Cup wieder aufeinander. Dann aber im St. Jakob Park. Ob die Aktion ein Nachspiel für die Basler haben wird?
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skywings2
Das sind keine FCB Fan’s sondern reine Randalier. Es ist eine Schande.