
Nach der Luzern-Pleite: «Vom Fussballolymp in den Fussballkeller»
Florian Vögeli
Nach dem Coup in der Conference League zeigt der FCB einmal mehr sein Liga-Gesicht. Die verdiente 0:2-Heimniederlage gegen Luzern schmerzt. Die Beteiligten sind sich einig: Das war viel zu wenig!
So gross die Euphorie am Donnerstag auch war, so gross ist die Frustration nach der Niederlage gegen Luzern im St. Jakob-Park. Der FCB lässt sich im gut gefüllten heimischen Stadion fast schon vorführen. Der FC Luzern hat klar mehr vom Spiel und die Basler müssen Torwart Marwin Hitz danken, dass es zur Pause noch 0:0 steht.
Nach dem Spiel geht Hitz entsprechend hart mit seiner Mannschaft ins Gericht. Das Resultat und die Art und Weise seien eine riesige Enttäuschung. Die Müdigkeit nach dem 120-minütigen Kampf am Donnerstagabend lässt er nicht als Ausrede gelten. «Klar kann man es wieder auf die Müdigkeit schieben, aber das ist für mich nicht der Grund. Ehrlich gesagt sind wir heute in keinem Bereich gut gewesen. Auch nicht bei den Standardsituationen», sagt Hitz und ergänzt, dass die Müdigkeit keine Rolle beim Verteidigen von stehenden Bällen spiele.
16 Spiele im Frühling
Im März und April gab es für den FCB gesamthaft unglaubliche 16 Spiele. Natürlich sei man deswegen nicht sehr frisch, aber auch FCB-Trainer Heiko Vogel will das nicht als Grund für diese Niederlage gelten lassen. «Wir wollen das so, haben es so gewählt und auch gewünscht. Auch für die nächste Saison wünschen wir uns das so. Aber es ist ein extrem schwieriger Balanceakt. Es wird nun auch nicht besser und deswegen arbeiten wir daran. Wir müssen die Doppelbelastung irgendwie bewältigen können.»
Mit einem Sieg hätte der FCB nahe an Servette aufschliessen und Luzern überholen können. Nun sind die Innerschweizer aber mit sechst Punkten Vorsprung auf dem eigentlich von Basel angepeilten zweiten Tabellenplatz. Dass gerade in einem so wichtigen Spiel eine schwache Leistung gezeigt wird, findet Hitz besonders bitter: «Es war ein sehr wichtiges Spiel. Mit einem Sieg wären wir sehr gut in der Tabelle dagestanden. Nun rennen wir wieder richtig hinter her.»
In der Offensive konnte der FCB am Sonntagnachmittag überhaupt nicht überzeugen. Der Gäste-Torwart musste kein einziges Mal eine Parade auspacken. Erst nach dem ersten Gegentor in der 71. Minute kam der FCB besser in Fahrt. In der Folge traf er dann zweimal Aluminium. «Klar kann man wieder über den Pfostenschuss und den Lattenkopfball jammern. Aber es war über 80 Minuten einfach viel zu wenig», analysiert Hitz die Niederlage.
Hitz: «Eine Kack-Saison»
Fehlender Wille sei aber das falsche Wort dafür, da jeder immer gewinnen will. Es gehe mehr darum, über die Leistungsgrenze hinauswachsen zu können. Taulant Xhaka sei ein gutes Beispiel dafür. «Tauli gehört zu den älteren Spielern, aber er ist immer gerannt und hat es versucht. Irgendwann vergisst man, dass am Donnerstag ein Spiel gewesen ist», so Hitz.
«Es ist bis jetzt einfach eine Kack-Saison, wenn man das so sagen kann. Wir laufen immer hinterher und haben immer wieder riesige Enttäuschungen. Es wird bestimmt nicht einfacher werden», lässt Hitz seinen Gefühlen freien Lauf. Gefrustet ist auch Vogel: «Am Donnerstag waren wir gefühlt auf dem Fussballolymp und jetzt sind wir im Fussballkeller. Ich bin generell ein unfassbar schlechter Verlierer und brauche deswegen ein bisschen Zeit. Im Moment bin ich enttäuscht.»
Nur sieben Punkte trennen den FC Basel vom Schlusslicht Winterthur. Den Baslern fehlen aber auch nur sechs Punkte zum zweiten Tabellenplatz. Die Niederlage gegen Luzern ist sicherlich ein Rückschlag. Mit den noch offenen 21 Punkten in den letzten sieben Ligaspielen ist aber auch noch alles offen.
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skywings2
Die Verteidigung ist immer noch ein Hühnerhaufen. Wer kaufte bloss diese Spieler?
Tschuegge
…es gobt halt keine ‘gute’ 2. Garnitur von Spielern… Schade ..