Fed lässt Leitzins auf hohem Niveau
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Fed lässt Leitzins auf hohem Niveau

01.02.2024 06:49 - update 01.02.2024 07:19

Baseljetzt

Die US-Notenbank Fed stellte Zinssenkungen für 2024 in Aussicht. Doch bei ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr ist es noch nicht so weit. Jüngste Wirtschaftsdaten mindern den Druck auf die US-Notenbank.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau. Er liegt damit weiterhin in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent, wie der Zentralbankrat am Mittwoch in Washington mitteilte. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Die Entscheidung war erwartet worden.

Das Fed machte deutlich, dass es noch nicht bereit sei, die Zinsen zu senken. Man müsse erst mehr Vertrauen gewinnen, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewege, hiess es in der Erklärung der US-Notenbank. Fed-Chef Jerome Powell sagte, das Fed sei bereit, das hohe Zinsniveau länger beizubehalten.

Rekordverdächtiger Anstieg

Seit März 2022 hat das Fed den Leitzins im Kampf gegen die Inflation im rekordverdächtigen Tempo um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben – zuletzt aber nicht mehr an der Zinsschraube gedreht. Die rasante Teuerung war unter anderem vom Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst worden.

Angesichts der nachlassenden Inflation wird erwartet, dass die US-Notenbank bald die Zinsen senken könnte. Im Dezember hatte die Jahresrate bei 3,4 Prozent gelegen. Die US-Notenbank strebt mittelfristig eine Preisstabilität von 2 Prozent an. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken.

«Die Inflation ist immer noch zu hoch, und die weiteren Fortschritte bei ihrer Senkung sind nicht gesichert», mahnte Powell. Er machte jedoch deutlich, dass das aktuelle Zinsniveau «wahrscheinlich seinen Höchststand erreicht» habe. Powell stellte mögliche Zinssenkungen «irgendwann in diesem Jahr» in Aussicht. Die Entscheidung, wann diese kommen könnten, hänge unter anderem davon ab, wie hartnäckig die Inflation sei. «Wir werden zu diesem Zeitpunkt noch nicht den Sieg verkünden.»

Wachstum gedämpft

Die rasanten Zinsanhebungen des Fed hatten das Wachstum in der grössten Volkswirtschaft zwar gedämpft. Im vergangenen Herbst war die US-Wirtschaft aber stärker gewachsen als erwartet. Im vierten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal hochgerechnet aufs Jahr um 3,3 Prozent, wie die US-Regierung vor rund einer Woche mitteilte. Fachleute hatten im Schnitt mit 2 Prozent gerechnet.

Angesichts des robusten Wirtschaftswachstums dürfte es das Fed mit Zinssenkungen nicht allzu eilig haben, meinen Ökonomen. Beobachter rechnen frühestens nach der kommenden Sitzung im März mit einer Zinssenkung. Denn bisher scheint es so, dass es dem Fed gelungen ist, den Preisanstieg abzuschwächen, ohne die Wirtschaft vollends auszubremsen. (sda/lab)

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