FHNW-Studis fordern günstigeres ÖV-Abo für Olten und Brugg
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FHNW-Studis fordern günstigeres ÖV-Abo für Olten und Brugg

22.03.2023 05:03 - update 22.03.2023 11:04
David Frische

David Frische

Wer an der Fachhochschule Nordwestschweiz studiert und nach Olten oder Brugg in die Vorlesung muss, hat ein Problem: Beide Standorte liegen ausserhalb des TNW-Gebiets. Studis fordern jetzt günstigere ÖV-Abos.

Gael Plo studiert International Management an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Der 23-Jährige pendelt dafür viermal die Woche von Basel nach Olten. Für ihn ein Problem – denn die Strecke geht über das TNW-Einzugsgebiet hinaus. Zusätzlich zu seinem U-Abo muss er ein Billett lösen, von Tecknau nach Olten: «Es stört mich, dass ich wegen einer Station einen Aufpreis von rund 120 Franken bezahlen muss», moniert der Student. Und das pro Monat. Zu den 53 Franken fürs U-Abo kämen noch gut 108 Franken fürs Billett von Tecknau nach Olten und zehn Franken fürs Halbtax hinzu, so Plo. Fürs schmale Studi-Portemonnaie ein saftiger Betrag. Ähnliches gilt für Brugg-Windisch im Kanton Aargau, wo die FHNW ebenfalls einen Standort hat.

FHNW unterstützt Forderung ihrer Studis

Plo will das nicht länger hinnehmen: «Ich fordere günstigere Streckenabonnemente für FHNW-Studierende nach Olten und Brugg». Es könne nicht sein, dass zwei Standorte der Fachhochschule ausserhalb des U-Abo-Gültigkeitsbereichs liegen. Auch zahlreiche andere Studis kritisieren den teuren Umstand: Laut Plo haben sich mehrere Klassensprecher:innen an die Leitung der FHNW gewandt.

Was sagt die Fachhochschule zur Kritik ihrer Studierenden? «Wir würden es begrüssen, wenn die Studierenden und Mitarbeitenden der FHNW zwischen den Standorten der FHNW mit einer Tarifverbundslösung pendeln könnten», schreibt die Fachhochschule auf Anfrage. Die FHNW sei aber nicht Verhandlungspartei und dementsprechend nicht in Gespräche involviert. TNW und SBB wüssten aber über den Wunsch der FHNW «nach einem Einbezug der Standorte Olten und Brugg-Windisch in den Tarifverbund» Bescheid, heisst es weiter.

TNW: Pilotprojekt mit Jugendlichen möglich

Bei den ÖV-Unternehmen liegt das Thema auf dem Tisch. Sowohl der Tarifverbund Nordwestschweiz als auch die SBB sagen gegenüber Baseljetzt, dass man Kenntnis von der Diskussion über die ÖV-Billette für FHNW-Studierende habe.

Konkrete Gespräche betreffend einfacherer Ticketlösungen laufen laut TNW-Geschäftsführer Adrian Brodbeck zurzeit noch keine. Aber: «Wir haben im Rahmen unserer Strategie 2023-2026 eine Studie extern in Auftrag gegeben, die das Mobilitätsverhalten jener ÖV-Fahrgäste aufzeigt, die nach Olten und Brugg fahren. Die Studie ist seit Beginn dieses Jahres in Arbeit.» Ergebnisse werden gemäss Brodbeck voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorliegen.

Auf Grundlage der sich daraus ergebenden Kosten werde der TNW verschiedene Möglichkeiten mit seinen Partnern prüfen, ob sich ein besseres Ticketangebot nach Olten und Brugg realisieren lasse. Zu diesen Partnern gehören auch die SBB. «Eine Möglichkeit wäre, dieses Angebot mit Jugendlichen zu testen, wodurch auch Studierende der FHNW vom TNW-Gebiet nach Olten und Brugg profitieren könnten», so Brodbeck.

Diskussion in der Basler Politik läuft

Das Thema ÖV-Billette für FHNW-Studierende wird auch in der Politik diskutiert. Die Basler Grossrätin Annina von Falkenstein (LDP) fordert in einer Interpellation die Kantonsregierung indirekt auf, mit den involvierten Parteien und den zuständigen Transportunternehmen «eine Lösung zu finden, die zu geringeren Kosten für die Studierenden führt». Eine Antwort der Basler Regierung ist noch hängig.

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Kommentare

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22.03.2023 06:02

nicoletta

Wieso sollen die studierende überall Vergünstigungen haben? Sie entscheiden sich für diesen Weg! Dann sollen Sie arbeiten gehen! Wir müssen auch schauen dass es für unsere Sachen reicht zu bezahlen und bekommen auch nicht Vergünstigungen!

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