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Finley Gaio: Der aufstrebende Baselbieter Zehnkämpfer auf dem Weg zur Weltspitze

22.02.2024 19:18 - update 22.02.2024 23:20
Florian Metzger

Florian Metzger

Eine olympische Medaille zu gewinnen. Das ist der grösste Traum vieler Athleten. Für die meisten bleibt er ein Traum. Doch der Baselbieter Zehnkämpfer Finley Gaio hat das Potenzial dazu und darf nun auch mit dem aktuellen Olympiasieger trainieren.

Hinter Vize-Europameister Simon Ehammer ist Finley Gaio der beste Schweizer Zehnkämpfer. So langsam kratzt der 24-Jährige auch an der Weltspitze. Wegen leichten Knieproblemen musste er auf die Hallensaison verzichten. Nun kann er sich mit wieder gesundem Körper und frischem Kopf auf den wichtigen Sommer vorbereiten.

Erste Olympia-Teilnahme

Für dieses Jahr hat er sich viel vorgenommen. Da ist zunächst der Konkurrenzkampf mit Ehammer. «Ich will möglichst nahe an seinen Schweizer Rekord herankommen. Ich denke, das wird ein spannendes Jahr werden», lautet Gaios Kampfansage. Dann steht die Teilnahme an den Europameisterschaften in Rom auf dem Programm, wo er unter die besten Acht kommen will.

Und natürlich stehen auch die Olympischen Sommerspiele in Paris schon in seinem Kalender. Dafür muss er sich aber erst noch qualifizieren. Die Limite für die Olympischen Spiele sollte für ihn aber kein Problem sein. Er ist in einer guten Form und so sollte er im Sommer zum ersten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen können.

Damit käme er seinem Traum von einer olympischen Medaille einen grossen Schritt näher. «Eine Medaille bei den Olympischen Spielen zu gewinnen, wäre unglaublich cool. Doch ich muss auch ehrlich zugeben, dass das in diesem Jahr noch nicht realistisch ist. Bis zu den Olympischen Spielen 2028 habe ich aber noch viel Zeit zum Trainieren. Man weiss ja nie», so Gaio.

Trainingslager mit dem Olympiasieger

Seine Paradedisziplin ist der Hürdenlauf. Dort ist er auch Vize-Schweizermeister hinter einem anderen Baselbieter Spitzensportler (Jason Joseph), der sich nur auf diese Disziplin fokussiert. Im Speerwerfen hingegen habe er noch Luft nach oben, gibt er ehrlich zu.

Er trainiert rund 30 Stunden pro Woche. Dazu kommen die Fahrten zum Training oder zu Wettkämpfen und die Physiotherapie. Nach dem Militärdienst habe er sich ein ganzes Jahr nur mit seinem Sport beschäftigt, das sei ihm dann zu eintönig geworden. «Ich war zu oft mit dem Kopf beim Sport.» Deswegen studiert er nebenbei Sportmanagement an der Fachhochschule in Zürich. «Manche Leute machen Sport als Ausgleich zur Arbeit. Ich habe mein Studium als Ausgleich zum Sport.»

Doch in drei Wochen muss das Studium wieder in den Hintergrund treten. Denn dann fliegt er in die USA. Dort wird er einen Monat lang mit der Weltelite seines Sports trainieren. Eingeladen hat ihn der aktuelle Olympiasieger im Zehnkampf, Damian Warner. «Unter den Zehnkämpfern kennt man sich von den Wettkämpfen ziemlich gut. Eines Tages habe ich mit seinem Trainer einen Podcast aufgenommen. Da habe ich erfahren, dass sie ein Trainingslager machen und zwei Athleten einladen werden. Einer davon war ich», erzählt Gaio.

Er sei ein guter Trainingskollege, weil er ähnliche Stärken habe wie der Olympiasieger. «Jetzt fliege ich nach Santa Barbara und geniesse ein wenig die Wärme», schmunzelt Gaio. Bei der hohen Trainingsintensität dürfte er sich aber schon bald die Schweizer Temperaturen zurückwünschen. Sein Ziel in Kalifornien ist aber klar: «Ich hoffe, dass ich möglichst viel von Damian profitieren kann!» Und wer weiss: Vielleicht wird Warner eines Tages vom Mann aus Maisprach als Olympiasieger abgelöst.

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