Finma prüft mögliche Strafen für gescheiterte Credit-Suisse-Spitze
©Archivbild: Keystone
Crédit Suisse
Schweiz

Finma prüft mögliche Strafen für gescheiterte Credit-Suisse-Spitze

26.03.2023 06:32 - update 27.03.2023 10:21

Baseljetzt

Die Finma will die CS-Führung unter die Lupe nehmen und prüfen, inwieweit man gegen das Management vorgehen kann. Die Chefin der Finanzmarktaufsicht, Marlene Amstad, will entsprechende Möglichkeiten ausloten.

Die Finanzmarktaufsicht Finma prüft inwieweit das heutige Credit-Suisse-Management zur Rechenschaft gezogen werden kann. «Wir sind keine Strafbehörde, aber wir loten die entsprechenden Möglichkeiten aus», sagte Finma-Präsidentin Marlene Amstad.

Ob neue Verfahren eröffnet werden, sei noch offen. Nach der Übernahme liege der Fokus auf der Übergangsphase der Integration der CS in die UBS und der Finanzstabilität, so Amstad im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Die Anforderungen an Kapital und Liquidität für die neue Riesenbank UBS sollen aber progressiv steigen. «Wir können das nicht per Montag verlangen, gewisse Übergangsfristen sind notwendig. Aber die Anforderungen werden steigen.»

Suche nach Verantwortlichen

Die Finma begrüsse ausserdem die Diskussion über neue Interventions-Instrumente. «Erstens um die Bussenkompetenz, die die meisten Aufsichtsbehörden kennen. Das Zweite ist das sogenannte Senior-Manager-Regime, bei dem es um die Feststellung von Verantwortlichkeiten geht», sagte die Finma-Präsidentin. In der CS habe ein kulturelles Problem geherrscht, das sich in fehlenden Verantwortlichkeiten niedergeschlagen habe. «Oft war nicht klar, wer für was verantwortlich war.»

In vielen Fälle könne ihre Behörde aber jetzt schon einschneidende Massnahmen verfügen, sagte Amstad. Bei Verstössen gegen das Aufsichtsrecht habe die Finma schon früher intensiv eingegriffen. In den letzten Jahren seien sechs Enforcement-Verfahren gegen die CS geführt worden. «Aber gerade wenn wir scharf vorgehen, wird das meistens nicht öffentlich. Stellen Sie sich vor, es wäre bekannt geworden, dass wir bereits im November an der Sanierungsverfügung der CS arbeiteten oder die CS aufgefordert haben, alternative Lösungen für den jetzt eingetretenen Fall vorzubereiten.» (sda/lef)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

26.03.2023 09:50

skywings2

Die Rettung der UBS und das Swissairdebakel ergaben keine “Schuldigen”.Das wird auch bei der CS nicht anders sein. Keine sinnlosen Verfahren durchführen.

1 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.