Flavio Stucki: «Je dümmer die Frage, umso besser das Video»
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Flavio Stucki: «Je dümmer die Frage, umso besser das Video»

26.05.2025 06:09 - update 26.05.2025 01:10

Annina Amrein

Flavio Stucki ist als Basler Entertainer bekannt. Hinter den Kulissen erzählt er uns seine Geschichte, die Schattenseiten von Social Media und teilt mit uns seine Zukunftsträume.

Alles begann mit Bullshit TV. Der 14- jährige Flavio und seine Schulkollegen verfolgten die deutschen YouTuber und kamen so auf die Idee, sich an einem ähnlichen Format in der Schweiz zu versuchen. Flavio und sein Kollege Luca begannen damit, den Passanten in Basel Fangfragen zu stellen und dies auf YouTube zu veröffentlichen. Das funktionierte auf Anhieb.

Es erforderte aber etwas Mut, erzählt Flavio: «Wir hatten schon ein bisschen Schiss. Am Anfang war alles noch so klein, mit nur ein paar Hundert Abonnenten. Trotzdem besteht schon eine grosse Angriffsfläche, wenn man so was anfängt.» Mit Haterkommentaren hatten die jungen YouTuber zum Glück eher selten zu kämpfen: «Auch heute noch, bekomme ich nur wenige negative Kommentare. Wenn ich dann doch mal solche bekomme, trifft mich das schon sehr. Deshalb schaue ich, dass wenn ich was mache, es so wenig wie möglich darüber auszusetzen gibt.»

Viele der Video-Ideen seien aus lustigen Situationen heraus entstanden. «Wir haben daraus eine Challenge gemacht: Je dümmer die Fragen, umso besser wird das Video.» Seine Karriere als Content Creator nahm beim Radio Energy seinen Lauf. Dort lernte er professionelles Schneiden und Storytelling. Bald darauf wurde Flavio vom SRF entdeckt:

In seiner Zeit bei SRF wurde das Format SRF Virus neu launciert. So wurde er zum Content Creator des Formats. Nach 3 Jahren ist damit nun aber Schluss. «Kreative Jobs fordern einen nicht körperlich, aber 3 Jahre lang immer Content zu liefern und neue Ideen zu haben, das war schon recht anstrengend.» Es bestehe immer ein gewisser Druck, das Publikum mit dem richtigen Content zu beliefern.

«Drei Festivalsommer, es war immer etwa das Gleiche, das brachte mich persönlich nicht mehr weiter.» Das sei auch ein Grund gewesen, warum es sich für ihn irgendwann nicht mehr richtig angefühlt habe. «Das Kurzlebige, TikTok mit den 30 Sekunden Videos, das war ursprünglich gar nicht die Idee.» Von Social Media wegzukommen, sei aber nicht so leicht:

Jetzt sei es für ihn an der Zeit, sich eine Auszeit zu nehmen. Stucki werde für sieben Monate auf Reisen gehen. «Mal schauen, was dann passiert. Ich weiss auch noch nicht, ob ich wieder im Rampenlicht stehen möchte oder mehr hinter der Kamera. Oder vielleicht werde ich auch Rapper», sagt Flavio lachend. «Es ist ein Luxusproblem, so viele Möglichkeiten zu haben.» Eine Karriere in der Musikbranche fände er aber schon verlockend:

Ein Oscar steht auch auf seiner Bucketlist. «Schon recht früh wollte ich Filmregisseur werden.» Ins Kino sei er immer gerne gegangen. «Wie Filme Emotionen transportieren und in einem wecken, fand ich schon immer sehr spannend.» Wegen YouTube sei er aber in die Influencer-Welt abgerutscht und habe das Filmemachen aus den Augen verloren. Nach seiner Auszeit werde er diesem Traum aber vielleicht doch noch nachgehen.

Mitarbeit: Elin Epting

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