Flugausfälle und Verspätungen: Am Flughafen Frankfurt soll am Freitag gestreikt werden
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Flugausfälle und Verspätungen: Am Flughafen Frankfurt soll am Freitag gestreikt werden

15.02.2023 06:27 - update 15.02.2023 06:30

Baseljetzt

Zehntausende Flugpassagiere müssen sich am Freitag in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, mehrere Flughäfen in Deutschland lahmlegen zu wollen.

Fliegst du am Freitag ab Frankfurt? Dann musst du dich auf einen Ausfall oder eine Verspätung einstellen. Frankfurt gehört neben München, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen zu den Flughäfen, welche die Gewerkschaft Verdi am Freitag lahmlegen will.

Starke Auswirkungen auf Flugverkehr

Wegen des Streiks ist der Gewerkschaft zufolge mit starken Auswirkungen vor allem im innerdeutschen Flugverkehr zu rechnen – von Verspätungen, über Ausfälle bis hin zum teilweise Erliegen des Luftverkehrs. Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Streik ausgenommen sein.

Beschäftige fordern mehr Lohn

Mit dem Warnstreik wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit Nachdruck verleihen. In den Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bislang zurückgewiesen.

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, kritisierte den angekündigten Warnstreik scharf. Wenige Tage vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen setze Verdi den deutschen Luftverkehr einer beispiellosen Eskalation aus, sagte er. Wenn am Freitag sieben der grössten zehn deutschen Flughäfen ganztägig bestreikt würden, habe dies nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun. «In unzumutbarer Weise soll ein ganzes Land vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten werden.» Die Leidtragenden seien Hunderttausende Passagiere, Privat- wie Geschäftsreisende, zusätzlich Teile der Luftfracht und Warenlogistik.

Letzter grosser Streik einige Jahre zurück

Der bisher letzte grosse Warnstreik mit ähnlichen Folgen liegt bereits einige Jahre zurück: Im April 2018 mussten deutschlandweit Hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen nicht vorankamen. In acht Bundesländern legten daher bei einem Warnstreik Zehntausende Beschäftigte die Arbeit nieder. Neben Flughäfen waren vielerorts auch der städtische Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder betroffen. (sda/fra)

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