Frage des Alters: Aktionen der Woke-Bewegung stossen auf Ablehnung
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Woke-Bewegung
Schweiz

Frage des Alters: Aktionen der Woke-Bewegung stossen auf Ablehnung

02.02.2023 11:12
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Rassismus, Sexismus oder andere Formen der Diskriminierung zu bekämpfen, findet etwa die Hälfte der Schweizer Bevölkerung richtig. Doch konkrete Aktionen gegen Diskriminierungen werden von einer Mehrheit abgelehnt.

Die Einstellung gegenüber dieser Thematik scheine eine deutliche Generationenfrage zu sein. Dies zeigt eine Umfrage von dem auf Markt- und Meinungsforschung spezialisierten Institut Marketagent.com Schweiz, die in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt wurde.

Die Online-Befragung wurde im Dezember 2022 durchgeführt. 1’021 Personen im Alter von 14 bis 74 Jahren haben teilgenommen.

Woke-Bewegung

Rund 50 Prozent der Befragten antworteten, dass sie noch nie etwas von der Woke-Bewegung gehört hätten, knapp 18 Prozent sagten, sie hätten zwar schon von der Woke-Bewegung gehört, wüssten aber nicht, was damit gemeint ist, wie es in einer Mitteilung von Marketagent.com vom Donnerstag heisst.

Dieses Bild ändere sich, wenn erklärt wird, was die Ziele der Woke-Bewegung sind. Denn darauf antwortete rund die Hälfte der Befragten, dass sie diese Ziele auch selbst umzusetzen versuchen (22 Prozent) oder, sie mindestens grundsätzlich teilen (29 Prozent), auch wenn sie die dahinterstehenden Grundsätze im Privatleben selbst nur selten oder nicht aktiv anwenden würden. Demgegenüber sagte rund ein Viertel der Befragten, sie würden der Bewegung eher ablehnend gegenüberstehen oder sogar davon genervt sein. Rund ein weiteres Viertel der Interviewten hatte keine Meinung zur Woke-Bewegung.

Aktionen stossen auf Ablehnung

Konkrete Aktionen der Woke-Bewegung stossen allerdings laut Mitteilung auf Ablehnung bei den Befragten. In Bern und Zürich wurden Konzerte vom Veranstalter abgebrochen, weil weisse Musiker mit Dreadlocks auf die Bühne kamen. Der Fernsehsender ARD entschied sich dazu, die Winnetou-Filme wegen des Vorwurfs der kulturellen Aneignung nicht mehr zu zeigen. Und ricardo.ch nahm das Kartenspiel «Schwarzer Peter» wegen des Schürens von rassistischen Vorurteilen aus dem Sortiment. All diese Aktionen lehnten eine grosse Mehrheit der Befragten ab (jeweils zwischen 73 und 65 Prozent).

Gegen Streichung der geschlechterspezifischen Artikel

58 Prozent der Befragten sind dagegen, dass die geschlechterspezifischen Artikel «die» und «der» durch ein geschlechtsneutrales «ens» ersetzt werden sollen. Nur gerade 23 Prozent sind dafür – 19 Prozent haben keine Meinung zu diesem Thema.

Ob die diversen Forderungen und Aktionen der Woke-Bewegung dem Kampf gegen Rassendiskriminierung, Sexismus und anderen Formen der Diskriminierung nützen oder sogar schaden, daran scheiden sich die Geister, wie die Umfrage zeigt. 38 Prozent glauben, die Massnahmen und Forderungen der Woke-Bewegung wären kontraproduktiv. 32 Prozent sind der Ansicht, sie würden dem Kampf gegen Rassendiskriminierung nützen. 17 Prozent sind der Meinung, sie wären wirkungslos.

Das sei gemäss Mitteilung womöglich ein Hinweis darauf, dass die Bewegung per se nicht grundsätzlich in Frage gestellt werde, sondern, dass die «Grenzen» dieser Bewegung respektive die Frage, wie die Ziele der Bewegung umzusetzen sind, noch eine gesellschaftliche Diskussion benötigten.

Persönliche Haltung ist Generationenfrage

Die Akzeptanz der einzelnen Aktionen sowie die Einschätzung, ob diese dem Kampf gegen Rassendiskriminierung und Unterdrückung mehr nützen oder schaden, hänge stark vom Alter der Befragten ab, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Während Personen zwischen 50 und 74 Jahren die Aktionen signifikant stärker ablehnen als Personen anderer Altersklassen und davon ausgehen, dass die Massnahmen und Forderungen mehr Schaden (45 Prozent) als Nutzen (25 Prozent) bringen, sind die Jungen deutlich überzeugter davon. So sagen 60 Prozent der 14- bis 19-Jährigen und 40 Prozent der 20- bis 29-Jährigen, dass die Massnahmen und Forderungen nützlich seien, während nur 15 Prozent der Jugendlichen und 34 Prozent der 20- bis 29-Jährigen sie für schädlich halten.

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07.02.2023 09:23

mil1977

Am Anfang stand “Refugees welcome”.
Dann die Verehrung der Schwedin Greta und das Hüpfen ums Klima.
Von dort dann direkt von Black Lives Matters abgelöst.
Inzwischen müssen sie auch noch ihr beklopptes Arafattuch widerwillig durch die ukrainische Fahne ersetzen. Dann waren es Rastalocken und nun Winnetou….
Bessermensch sein ist eben schon sehr anstrengend.

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02.02.2023 14:43

Nestor1

woke -einer der wahnsinnigsten Überfluss-Theater unserer Jugendlichen, die im Überfluss aufgewachsen sind, und keine Toleranz haben. 1 Mohrenkopf ist und bleibt z.B. wein Mohrenkopf. ob es denen passt oder nicht.

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