
Frauen-EM bringt Basel in Bedrängnis: Wo bleibt Platz für die Vereine?
Alessia Roppel
Diverse Stadien könnten wegen der Frauen Fussball EM 2025 zeitweise gesperrt werden. Wo sich andere Sportler auf wichtige Wettkämpfe vorbereiten können, ist noch unklar. Für die Vereine ein grosses Problem.
Die Frauen-Fussball-EM 2025 wird für Basel ein sportliches Grossereignis – aber auch eine grosse Herausforderung für lokale Vereine wie den LAS Old Boys Basel. Deren Trainingsmöglichkeiten könnten durch die Women’s EURO 2025 massiv eingeschränkt werden. Die Schützenmatte, das Haupttrainingsgelände des Leichtathletikvereins, könnte von Nationalteams als Trainingscamp genutzt werden. Das sorgt bei den Verantwortlichen des Vereins für Sorgen, denn die Einschränkungen betreffen nicht nur das Jugendtraining, sondern auch die Vorbereitung auf wichtige internationale Wettkämpfe.
«Unklar, wo wir hin können»
Olivier Frey, Präsident der Leichtathletiksektion der Old Boys Basel, beschreibt die Situation als komplex: «Wir müssen da recht flexibel sein mit den Standorten, bei denen wir trainieren können. Es ist noch unklar, wo wir in diesem Zeitraum definitiv hin können.» Diese Unsicherheit erschwere die Planung für das Jahr 2025 enorm.
Vor allem die zeitliche Überschneidung mit der U20- und U23-Leichtathletik-EM sowie anderen internationalen Wettkämpfen erhöhe den Druck: «Bei uns geht es auch um andere internationale Wettkämpfe, auf die wir uns vorbereiten müssen. Das sind grosse Ziele, auf welche Spitzenathlet:innen seit Jahren trainieren.»
Lokale Vereine haben Einbussen
Bisherige Gespräche mit dem Sportamt haben nur begrenzte Lösungen aufgezeigt. Zwar sei ein Workshop organisiert worden, doch konkrete Alternativpläne fehlen. Frey erklärt: «Wir sind daran, mit dem Sportamt gangbare Lösungen und alternative Trainingsstandorte zu finden.» Zur Diskussion würden unter anderem das Joggeli oder das Bäumlihof stehen. Dort trainieren aber auch andere Vereine und die Infrastruktur sei zum Teil limitiert. «Es ist alles relativ eng.»
Die mangelnde Infrastruktur in Basel mache die Situation zusätzlich schwierig: «Die Sport-Infrastruktur von Basel kommt sehr stark an ihre Grenzen. Auch heute schon ist es schwierig, Hallen für unsere Trainings zu reservieren. Wenn dann noch eine EM kommt, dann haben die lokalen Vereine unweigerlich Einbussen.»
Sportamt bemüht um Lösungen
Das Sportamt Basel-Stadt verweist auf den engen Austausch mit der UEFA und betont, dass die Bedürfnisse der lokalen Vereine berücksichtigt würden: «Unser Ziel ist es, ihre Interessen mit den Anforderungen der Grossveranstaltungen […] in Einklang zu bringen.»
Frey begrüsse die Organisation von Grossanlässen in der Region, fordert jedoch auch den nötigen Spielraum. «Wir brauchen Puffer und mehr Flexibilität in der Infrastruktur, so dass frühzeitig ebenbürtige Alternativen geschaffen werden können.»
«Könnte einen faden Beigeschmack erhalten»
Die Frauen-Fussball-EM sei zweifellos ein bedeutendes Event für Basel. Doch Frey warnt auch, dass der Erfolg solcher Veranstaltungen davon abhänge, wie gut die lokalen Vereine eingebunden werden. «Nur wenn die lokalen Vereine, die unweigerlich ein bisschen zurückstecken müssen, von Anfang an berücksichtigt werden, wird der Grossanlass von allen getragen. […] Sonst könnte er einen faden Beigeschmack erhalten.»
Für den LAS Old Boys Basel bleibt die Situation vorerst unsicher. Das Sportamt teilt auf Anfrage von Baseljetzt mit, dass die UEFA signalisiert hätte, dass sie offen für eine Mehrfachnutzung der Sportanlagen sei. Jedoch werden die Gruppen erst im Dezember ausgelost, und somit klar, wer wann wo spielt. Erst dann seien die Einschränkungen konkret absehbar. Bis dahin heisst es für den Verein, auf den Dialog mit dem Sportamt zu setzen – und auf möglichst rasche, tragbare Lösungen.
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
figtree5
Man hatte im Vorfeld genug Anlaufzeit die Probleme jetzt schon gelöscht zu haben
rothue
Warum müssen bei Uns die Probleme immer grösser gemacht werden als Sie sind. Seid gut 2 Jahren weiss man das wir im 25 eine EM im Lande haben und nun kommen wir in Schwierigkeiten betr. Den Trainingsplätzen. Ich erinnere ans 2008 dort hatten wir auch eine EM und man hat die Probleme gelöst und nicht in den Medien breitgedrückt. Hört mal auf Probleme zubeschreiben sondern MACHT einfach, den Probleme sind da um. zu lösen und freut Euch auf die Frauen EM. Ist wichtig für unsere Jugend sowohl für Mädchen und Jungs.