Adieu Baustelle
Basel-Stadt

Freie Strasse: Die Story hinter dem letzten Stein

07.11.2024 12:08 - update 25.03.2025 14:43

Mirjam Rodehacke

Das Ende der Baustelle ist in Sicht. An der Freien Strasse wurde der letzte Stein des neuen Belags eingesetzt. Wohl selten wurde so lange über den richtigen Bodenbelag in einer Strasse diskutiert.

Nach vier Jahren Dauerbaustelle geht es in die Schlussphase der Umgestaltung. Angefangen hatte alles im August 2020. Vermutlich hatte sich jeder, der in diesen vier Jahren durch die «Freie» lief, über den Hindernislauf geärgert, der manchmal nötig war. Das ist nun bald vorbei. Die Alpnacher Quarzsandsteinplatten (eine Platte wiegt 100 Kilo!) sind verlegt. «Jetzt werden noch die Fugen verklebt und die Anschlüsse der Strasse fertiggestellt», erklärte Daniel Hofer, Mediensprecher beim Bau- und Verkehrsdepartement. Da dann das Areal um die letzten Steine noch trocknen müsse, wird das Baugerüst auch noch während des diesjährigen Basler Stadtlaufs stehen bleiben.

Die Freie Strasse ist nicht nur Basels älteste Einkaufsstrasse – sie ist sogar älter als die Stadt selbst. So überrascht es auch kaum, dass sich die Freie Strasse regelmässig verschiedene Bauarbeiten über sich ergehen lassen musste.

Vom Flickenteppich zum Einheitskonzept

Ein Blick in das Archiv des Bau- und Verkehrsdepartements zeigt, dass es ein langer und steiniger Weg bis zur aktuellen Version der Freien Strasse war: Bereits im Jahr 1995 plante die Basler Regierung einen hellen, grossformatigen Granitplattenbelag. Der Plan wurde allerdings vom Grossen Rat verworfen – aus finanziellen und ästhetischen Gründen.

Im Jahr 2015 führte der Regierungsrat einheitliche Leitlinien für die Materialien der Strassengestaltung in der Innenstadt ein. Dabei stand auch erstmals der Alpnacher Quarzsandstein zur Debatte, um dem bisherigen Flickenteppich aus verschiedenen Bodenmaterialien ein Ende zu setzen.

Kontroversen wegen Steinbelag und Dauerbaustellen

Im Jahr 2019 hat der Regierungsrat der Erneuerung der Freien Strasse beschlossen. Dies war zugleich der Startschuss für die Bauarbeiten im Sommer 2020.

Trotz langer Diskussionen für die endgültige Version (mit durchgängigem Belag und ohne Trottoirränder) sind nicht alle begeistert vom neuen Strassenkonzept. Neben dem «unsauberen» Aussehen steht auch die Frage im Raum, ob der Quarzsandstein das richtige Material ist, wenn sich im nächsten Sommer die Böden aufheizen. Dies haben auch die Bauarbeiter zu hören bekommen, die in den letzten vier Jahren zusammen an der Erneuerung der Strasse gearbeitet haben.

Dennoch waren sowohl die Bauarbeiter als auch die Bevölkerung nach dem Einsetzen des letzten Steins sichtlich erleichtert, dass die Dauerbaustelle nun Geschichte ist…

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