«Fühlt sich fast wie ein Sieg an»: Ein neuer FCB beweist Moral im Klassiker
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«Fühlt sich fast wie ein Sieg an»: Ein neuer FCB beweist Moral im Klassiker

03.09.2023 23:29 - update 03.09.2023 23:30
David Frische

David Frische

Zweimal kalt geduscht und am Ende einen Punkt geholt: Der FCB bot am Sonntag im Duell gegen den FCZ viel Spektakel. Von den zahlreichen Neuzugängen auf dem Platz ragte einer heraus.

Sie gleicht einer Black Box, die Mannschaft des FC Basel, die am Sonntag im Klassiker gegen den Erzrivalen aus Zürich den Rasen des Joggeli betritt. Von elf Spielern in Rotblau stehen sechs Neuzugänge in der Startelf. Man durfte gespannt sein, was für ein Gesicht die neue Mannschaft zeigt.

Anfangs ist es noch ein ziemlich Entspanntes. Der Klassiker startet ruhig. Rotblau sucht zwar den Weg zum Tor, wird aber lange nicht zwingend. In der 25. Minute findet das Team von Timo Schultz schliesslich den Abschluss: Neuzugang Maurice Malone schiesst den Ball aus aussichtsreicher Position weit übers Tor. Kurz vor der Pause können Yusuf Demir und Thierno Barry, zwei weitere Basler Sommer-Transfers, einen Querpass des ebenfalls neu verpflichteten Djordje Jovanovic nicht über die Linie drücken. Der FCB verpasst die Führung, das neue Gesicht darf den Fans aber Hoffnung machen.

Rotblau zweimal kalt geduscht

Hoffnung, die noch vor dem Halbzeitpfiff jäh gedämpft wird. Zürich geht aus dem Nichts durch ein Eigentor von Leon Barisic – auch er ein FCB-Neuzugang – in Führung «Ein kurzer Schock, den wir verdauen mussten», sagt Dominik Schmid nach dem Spiel. Noch ehe dieser runtergeschluckt ist, kommt für Rotblau die nächste kalte Dusche: Nach Wiederanpfiff doppeln die Zürcher nach, 2:0. Die zwei Gegentore hinterlassen Spuren. Der neue FCB tut sich danach erst einmal schwer.

Aber Rotblau hat Spieler dazu gewonnen, die den Karren aus dem Dreck ziehen. Unter ihnen ist Neuzugang Renato Veiga, der bereits bei seinem Debüt über das ganze Spiel hinweg zeigt, was in ihm steckt. Der 20-jährige Portugiese gewinnt auf der 6er-Position Zweikämpfe, lanciert Offensivaktionen und trifft. In der 73. Minute übernimmt er Verantwortung, tritt zum Freistoss und zirkelt diesen ins linke Toreck. «Ich sagte, ich nehme den Ball, sie (die Mitspieler, Anm. d. Red.) akzeptierten es und zum Glück traf ich», scherzt Veiga nach Abpfiff überglücklich.

Ein wertvoller Punkt

Glückliche Gesichter gab es am Ende beim FCB, weil dieser tief in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich erzielte und sich so für eine engagierte Leistung belohnte. Für den Treffer verantwortlich war Gabriel Sigua – auch er ein Neuzugang. «Es zeigt die Moral», so Dominik Schmid. Diesen Sommer von GC zum FCB zurückgekehrt, ist er zwar neu in der Mannschaft, kennt den Club aber bereits. «Es fühlt sich ein bisschen wie ein Sieg an. Uns lief es zuletzt nicht gut», so der Rheinfelder. Die gezeigte Leistung pushe die Mannschaft.

Auch FCB-Trainer Timo Schultz sagt nach dem Spektakel-Klassiker: «Es ist leider nur ein Punkt, aber er fühlt sich fast schon wie ein Sieg an». Die Mannschaft habe nach dem schockartigen, doppelten Rückstand «um jeden Ball gekämpft», sei dominant aufgetreten und habe sich am Ende belohnt.

Schultz über Veiga: «Schon ein bisschen ein Publikumsliebling»

Neuzugang Renato Veiga holt sich vom Chef ein Sonderlob ab: «Ein exzellenter Fussballer und eine absolute Bereicherung für unser Spiel», so Schultz auf seinen neuen Mittelfeld-Akteur angesprochen. Er könne mit seiner Spielweise die Mannschaft mitreissen. Und der Trainer ist sich sicher, dass Veiga auch bereits bei den Fans einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat: «Er hat es, glaube ich, schon ein bisschen zum Publikumsliebling geschafft. Nicht nur wegen seines Freistoss-Tores, sondern auch mit seiner Art und Weise, zu spielen».

Nach einer ersten Kostprobe der neuen Basler Mannschaft geht es nun in die Länderspielpause. Am 16. September steht für Rotblau dann die nächste Aufgabe im Cup an: Es geht auswärts gegen den FC Bosporus aus der 2. Liga interregional.

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04.09.2023 08:35

skywings2

Die beiden Tore des FCB sind gut für die Moral. Es lag aber am FCZ dass der FCB nicht kar verlor, indem die ihre Chancen kläglich ausliessen. Der FCB hatte einfach nur riesiges Glück.
Hingegen : Bleibt diese Mannschaft ein Jahr zusammen könnte etwas wachsen.

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