Füllinsdorf zieht Beschwerde gegen Standplatz für Fahrende zurück
©Symbolbild: Keystone
Grünes Licht
Bezirk Liestal

Füllinsdorf zieht Beschwerde gegen Standplatz für Fahrende zurück

20.09.2024 06:26 - update 19.09.2024 23:22
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Der Kanton will im Gebiet ARA Ergolz II einen befristeten Standplatz für Fahrende errichten. Dagegen wehrte sich die Gemeinde Füllinsdorf mittels einer Beschwerde. Nun kam es doch zu einer Einigung.

Grünes Licht für den temporären Standplatz für Fahrende in Füllinsdorf. Ein solcher soll im Gebiet der ARA Ergolz II realisiert werden.

Wohnen neben Kläranlage «nicht zumutbar»

Nachdem der Kanton sein Vorhaben vor rund einem Jahr kommunizierte, wehrte sich die Gemeinde Füllinsdorf dagegen. Der Gemeinderat erhob beim Kanton Einsprache gegen das Baugesuch. Der Standplatz neben der Kläranlage der ARA Ergolz II sei «nicht zonenkonform», hiess es damals. Weiter sei er aufgrund der Geruchsemmissionen belastet, ein Wohnen in unmittelbarer Nähe sei nicht zumutbar.

Diese Beschwerde hat der Gemeinderat nun offenbar zurückgezogen, wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion am Donnerstag mitteilt. Verhandlungen hätten dazu geführt, dass Kanton und Gemeinde eine gemeinsame Lösung erarbeiten konnten, um den Fahrenden «ein bestmögliches Umeld zu bieten», heisst es in der Mitteilung. Der Standplatz werde so ausgearbeitet, dass ein reibungsloser Betrieb möglich ist. Bauherr und Betreiber ist der Kanton. Gemäss Vorgaben des Bundes ist dieser dazu verpflichtet, Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende zur Verfügung zu stellen.

Standplatz bleibt maximal bis Ende 2029

In einem ersten Schritt werde die Baubewilligung finalisiert. Sobald die Planung abgeschlossen ist, soll der Stellplatz gebaut und mit Werkleitungsanschlüssen sowie einer Entsorgungsstation ausgestattet werden. Geplant sind zehn Stellplätze von je 200 Quadratmetern Fläche.

Fix ist der Standplatz in Füllinsdorf nicht. Spätestens ab 2030 muss die Reservefläche der ARA Ergolz II wieder zur Verfügung stehen. Das Hochbauamt suche weiter nach einem definitiven Standort für Fahrende, so der Kanton. Derzeit gibt es im Baselbiet zwei Durchgangsplätze für Schweizer Fahrende: in Liestal und Wittinsburg.

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Kommentare

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20.09.2024 08:52

skywings2

Wir hätten eine tolle Kultur mit unseren CH Fahrenden. Die werden aber seit Jahrzehnten boykotiert, angefangen mit den damaligen Kindern der Landstrasse. Schweizweit gibt es auch nach 50 Jahren immer noch zuwenig Standplätze.

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20.09.2024 07:33

Freddi1985

Sehr traurig

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