Für hunderte Millionen Muslime beginnt der Ramadan
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Für hunderte Millionen Muslime beginnt der Ramadan

01.03.2025 13:09

Baseljetzt

Für Hunderte Millionen Muslime hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. In Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Indonesien wurde der 1. März als erster Fastentag ausgerufen.

Der Beginn richtet sich nach der Sichtung der Neumondsichel und kann daher je nach Land variieren. Im Iran, wo die Schia als zweitgrösste Strömung des Islams Staatsreligion ist, beginnt der Ramadan erst am Sonntag.

Während des Ramadans verzichten gläubige Muslime jeden Tag von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und sexuelle Aktivitäten. Abends kommen die Menschen traditionell zusammen, um das Fasten zu brechen. Das Fasten im Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islams – den Grundpflichten der Religion. Nach dem Fastenmonat schliesst sich das mehrtägige Fest des Fastenbrechens oder Zuckerfest an.

Weltweit gibt es Schätzungen zufolge rund 1,9 Milliarden Muslime. Die meisten leben in Indonesien, Indien, Pakistan und Bangladesch. Im arabischen Raum befinden sich in Saudi-Arabien mit Mekka und Medina die beiden heiligsten Stätten des Islams.

Ramadan im Gazastreifen – Zukunft über Waffenruhe unklar

In diesem Jahr fällt der Beginn des Ramadan mit dem Auslaufen der ersten Phase der fragilen Waffenruhe zusammen, die den seit 15 Monaten andauernden Krieg zwischen Israel und der Hamas unterbrochen hatte. Bilder zeigten Bewohner beim Einkaufen und bei Vorbereitungen zwischen den Trümmern des weitgehend zerstörten Küstenstreifens.

Der Ramadan gilt insbesondere in den besetzten Palästinensergebieten und in Jerusalem als eine Zeit erhöhter Spannungen. Die islamistische Hamas rief ihre Anhänger dazu auf, während des Ramadans verstärkt an der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem Präsenz zu zeigen. Die Moschee gilt im Islam als drittheiligste Stätte nach der Al-Haram-Moschee in Mekka und der Prophetenmoschee in Medina.

Fastenmonat in Syrien nach Assads Sturz

Auch in Syrien begann der Fastenmonat – erstmals nach Jahrzehnten der Herrschaft des Assad-Clans in dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land. In der Hauptstadt Damaskus und landesweit erlebten die Menschen am ersten Tag einen beispiellosen Andrang. Erstmals seit 50 Jahren versammelten sich Experten auf einem Berg nördlich von Damaskus, um die Mondsichel zur Bestimmung des Ramadan-Beginns zu sichten.

Zukunftssorgen überschatten Ramadan

In vielen Ländern des Nahen Ostens überschattete grosse Zukunftsangst den Beginn des Fastenmonats. Im ägyptischen Fernsehen klagten Menschen über wirtschaftliche Not und hohe Inflation. Auch im Libanon – trotz der aktuellen Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz – trübten hohe Preise und die Folgen des Konflikts die Stimmung. (sda/daf)

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