Nach einer kurzen Nacht blickt Thomi Jourdan auf seinen Coup bei den Baselbieter Regierungsratswahlen zurück. Gleichzeitig richtet sich sein Fokus nach vorne: Er hofft, am Dienstag die «richtige» Direktion übernehmen zu dürfen.

Es war ein emotionaler Wahl-Sonntag für die EVP und Thomi Jourdan. Mit 26’217 Stimmen schaffte der Ökonom aus Muttenz den Sprung in den Baselbieter Regierungsrat. Damit hat Jourdan Historisches geschafft: Zum ersten Mal überhaupt stellt die EVP ein Mitglied einer Kantonsregierung.

Das wurde gebührend gefeiert. Zuerst im Regierungsgebäude und dem EVP-Wahlzentrum in Liestal, später in Muttenz. Zusammen mit Freunden und Bekannten stiess Jourdan am Sonntagabend bei sich zuhause auf den Erfolg an. «Das war ein grossartiges Erlebnis, mit all diesen Menschen den Abschluss feiern zu dürfen», erzählte Jourdan am Montagmorgen.

Trotz kurzer Nacht nahm Jourdan den neuen Tag gut gelaunt in Angriff. Weil auch als neu gewählter Regierungsrat die Pflichten als Familienvater warten – beispielsweise mit dem Kochen des Mittagessens für die Kinder -, fehlte bislang die Zeit, um die zahlreichen Glückwunsch-Nachrichten zu lesen. «Es sind unglaublich viele, die ich über die verschiedenen Kanäle erhalten habe. Ich werde aber jede einzelne beantworten», versicherte er.

Für ihn seien die zahlreichen Mitteilungen ein Ausdruck davon, dass sich viele Menschen über seinen Coup freuen. «Und es zeigt auch, dass sich viele Menschen für die Kampagne engagiert haben. Deshalb freue ich mich für sie, dass uns am Sonntag dieser Wahlerfolg gelungen ist», sagte Jourdan.

Geht sein Wunsch in Erfüllung?

Nun blickt Thomi Jourdan gespannt in die Zukunft. Einerseits will er bei seinem jetzigen Arbeitgeber dafür sorgen, dass die Übergabe an den Nachfolger reibungslos verläuft. Andererseits gilt es, sich bis zum Start der Legislaturperiode am 1. Juli möglichst gut auf das neue Amt vorzubereiten.

Bereits morgen Dienstag sitzt Thomi Jourdan mit den anderen Mitgliedern des Baselbieter Regierungsrates zusammen. Dann werden die Direktionen verteilt. Als Ökonom und Geschäftsführer eines KMU macht er kein Geheimnis daraus, in welchem Bereich er tätig sein will. «Natürlich würde es mich freuen, wenn die Gesundheits- und Volkswirtschaftsdirektion mein zukünftiger Arbeitgeber ist», sagt Jourdan.

Am Ende treffe aber der Regierungsrat als Team in dieser Debatte einen Entscheid. «Unabhängig davon, wie dieser ausfällt, werde ich mich als gutes Mitglied einfügen», betonte Jourdan.