Gabi «Balboa» Timar – die Boxerin mit dem Herz für Kinder
Yannick Fuhrer
Wenn sie im Ring steht, kennt Gabi «Balboa» Timar keine Gnade mit der Gegnerin. Ganz anders ist das jeweils am Mittwochnachmittag. Im Training mit den Kindern zeigt die Boxerin ihre weiche Seite.
Jeden Mittwochnachmittag gibt die Basler Profiboxerin Gabi «Balboa» Timar eine Trainingssession für Kinder. Für die gebürtige Rumänin ist dieses Training eine willkommene Abwechslung: «Das Kindertraining ist für mich ein Ausgleich zu meinem hochintensiven Lebensstil. Die positive Energie der Kinder überträgt sich immer auf mich und das macht einfach Spass», sagt sie.
Die Message, die sie den Kindern vermitteln will ist klar: «Wir wollen, dass die Kinder ein paar schöne, soziale Momente miteinander verbringen können. Wir bringen ihnen die Basics des Boxens bei aber vor allem sollen sie Spass daran haben.»
Liebe auf den ersten Schlag
Zu Beginn wird den Kindern auch gleich klar gemacht, dass man beim Boxen nicht einfach «dreinschlagen» kann. Auch deshalb haben sie in diesem Training eine klare Regel: «Bei uns gibt es keine Schläge an den Kopf. In diesem Alter sind die Kinder noch immer im Wachstumsprozess. Deshalb bringen wir ihnen das Boxen in einem sicheren Umfeld ohne Kopftreffer bei.»
Sie selbst hat erst im Jahr 2016 angefangen zu boxen: «Ich habe 16 Jahre Krafttraining gemacht, aber irgendwann war ich der Meinung, dass ich nun etwas anderes versuchen will. Mit zwei Freundinnen bin ich dann in den Boxclub gekommen und habe mich vom ersten Moment an in diesen Sport verliebt.»
«Ein Cocktail aus Emotionen»
Im vergangenen Jahr hatte sie ihren ersten Titelkampf. Dieser ging knapp verloren. Trotzdem hat sie aus diesem Kampf viel mitgenommen: «Die Niederlage hat mich als Mensch wie auch als Sportlerin weitergebracht. Ich musste lernen, mit einer Niederlage umzugehen. Es war wie ein Cocktail aus Emotionen. Dieser Kampf war eine weitere Erfahrung und nun freue ich mich auf den nächsten Schritt.»
Ihre starken Ergebnisse werden immer wie mehr wahrgenommen. Vor kurzem wurde sie zur Basler Sportlerin des Jahres ausgezeichnet: «Das ist mein erster Preis, den ich bekommen habe. Dieser ist für den gesamten Boxclub Basel, wie natürlich auch für mich selbst, etwas Schönes.»
Frauen haben es in der von den Männern dominierten Boxszene oft noch immer nicht einfach. Timar zeigt aber, dass sich auch Frauen durchsetzen können. Deshalb sieht sie sich auch als Vorbild für jüngere Boxerinnen: «Ich bin ein Vorbild und das freut mich. Ich will ein gutes Beispiel für die nächste Generation sein, vor allem für die Boxerinnen.»
Weltmeistertitel als Ziel
Auf diesen Lorbeeren will sich «Balboa» aber nicht ausruhen. Nun freut sie sich auf ihren nächsten Kampf der noch in diesem Jahr anstehen soll. Und auch wenn sie immer Kampf für Kampf nimmt, hat sie noch ein grosses Ziel: Weltmeisterin zu werden.
Ihren Übernamen Balboa hat sie übrigens von ihrem Trainer Angelo Gallina bekommen: «Er hat mir gesagt, dass meine harte Arbeit und meine Leidenschaft mit Rocky Balboa vergleichbar sind», sagt sie stolz.
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