Galerist von Bartha: «Ich bin sehr glücklich über die Massnahmen»
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Art Basel
Basel-Stadt

Galerist von Bartha: «Ich bin sehr glücklich über die Massnahmen»

08.05.2023 18:44

Natasha Zekry

Basel soll als Messestandort attraktiver werden. Eine Taskforce hat entsprechende Massnahmen lanciert. Auslöser war ein Brief des Galeristen Stefan von Bartha. Baseljetzt traf ihn zum Interview.

Baseljetzt: Am Montag wurden die Massnahmen präsentiert, welche die Stadt Basel während der Art Basel attraktiver machen sollen. Was halten Sie davon?

Stefan von Bartha: Ich bin sehr, sehr glücklich über die Massnahmen. Nicht nur über die einzelnen Fälle, die heute besprochen wurden oder welche umgesetzt werden. Vor allem finde ich es stark, dass man sieht, wie die Art Basel, die Regierung und Basel Tourismus zusammen daran gearbeitet haben und auch noch daran arbeiten werden. Das finde ich als Signal gegen aussen extrem stark.

Was denken Sie, welche Massnahmen besonders ziehen werden?

Schwierig zu sagen. Natürlich freut es mich, dass die Restaurants viel mehr Freiheiten haben. Aber ich finde alle Massnahmen gleich wichtig. Ich finde auch Aktionen wie einen Welcome-Desk ein tolles Zeichen. Jetzt geht es darum, die Art Basel abzuwarten und zu schauen, wie alles a) umgesetzt und b) angenommen wird. Ein richtiges Fazit können wir dann nach der Messe ziehen.

Basel Tourismus und Art Basel Management organisieren ein Rheinschwimmen und wollen gemeinsam mit den Galeristinnen und Galeristen den Rhein runter schwimmen. Wie finden Sie diese Aktion?

Ich finde sie sehr sympathisch. Die Charakteristik der Kleinstadt ist das, was immer wieder thematisiert wurde. Und dass es vieles in Basel gibt, was wir in einer anderen Messestadt nicht antreffen. Ich wurde auch immer wieder von Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt darauf angesprochen: «Du, wie macht ihr das? Woher bekommst du den Sack (Wickelfisch), ihr geht ja damit schwimmen.» Es ist schon so, dass wir eine Messewoche wie die Art Basel geniessen, aber sie ist auch sehr intensiv. Dass sie dann mit einem Rheinschwumm startet, gibt ihr meiner Meinung nach ein gutes Flair. Ich weiss, dass die Lokalen vielleicht denken: «Okay, Rheinschwimmen. Das macht man doch so oder so, ist doch klar.» Aber wenn man sich vorstellt, dass jemand in New York ins Flugzeug steigt und schlussendlich von Haus zu Haus 20 Stunden unterwegs war und sehr angespannt in die Messehalle reinkommt, man hat ja viel Druck, bevor so eine Messe startet und den Stand aufbaut, und dann springen plötzlich alle gemeinsam in den Rhein, wird das auch Zuhause erzählt. Das gibt es weder in New York, noch in Paris, wenn man dort an eine Messe geht. Die Messeleitung bietet dort keine solchen Aktionen an und das finde ich sehr «unique» und sehr cool.

Sie waren indirekt der Auslöser dieser Task Force. Sind Sie zufrieden oder vermissen Sie noch etwas?

Ich bin extrem glücklich. Ich habe den Brief in einer Situation geschrieben, als ich mir viele Sorgen gemacht habe. Als der Brief veröffentlich wurde, habe ich auch viel Feedback von Menschen erhalten, die gesagt haben: Du hast zwar völlig Recht und der Brief ist toll, aber es wird sich sowieso nichts ändern. Ich hatte grossen Respekt davor, den Brief zu schreiben. Dann habe ich gemerkt: Jetzt kommt auch eine gewisse Dynamik rein und die richtigen Menschen beschäftigen sich mit dem Brief, auch das Timing war gut. Letizia Elia (Direktorin Basel Tourismus) hat gerade erst angefangen. Sie ist eine unglaublich starke Person, auch für die Stadt Basel. Auch Florian Faber (CEO MCH Group), der neu bei der Messe Schweiz dabei ist und auch sehr offen ist und auf alle zugeht. Auch die Regierung, die sich dessen bewusst ist. Wir kamen auch aus einer Pandemie-Zeit, das darf man nicht unterschätzen. Wir hatten doch auch eine schwere Zeit hinter uns. Es kam alles zusammen und damit bin ich sehr zufrieden. Auch mit dem Outcome des Briefes bin ich sehr glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass so viel passiert. Ich habe den Brief vor ungefähr neun Monaten verfasst. Dass so vieles in so einer kurzen Zeit umgesetzt wurde und auch noch umgesetzt wird, zeigt, dass der Kleinstadt-Charakter zum Vorteil wird und das finde ich toll.

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