Gefährliche Chemikalien: 15 Gebäude dürfen nur noch mit Schutzanzug betreten werden
©Bild: Klybeck Plus
Klybeckareal
Basel-Stadt

Gefährliche Chemikalien: 15 Gebäude dürfen nur noch mit Schutzanzug betreten werden

30.05.2024 14:29 - update 30.05.2024 14:59
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Die Swiss Life hat den Zutritt zu 15 Gebäuden auf dem früheren Chemieareal Klybeck eingeschränkt. Grund dafür sei der Schutz der Gesundheit. Die Gebäude dürfen nur noch mit Schutzausrüstung betreten werden.

Auch Schutzbrillen und ein Atemschutz seien für das Betreten der Gebäude notwendig, schreiben die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) am Mittwoch in einer Mitteilung. Das ginge aus einem bisher unveröffentlichten Plan «Gesundheitsschutz/ Maskenpflicht Klybeq» der Firma Ecosense hervor, welcher den AefU vorliegt.

Mehrere Veranstaltungen vor Ort

Trotz dieser Einschränkungen, seien vor Ort verschiedene Veranstaltungen durchgeführt worden, heisst es in der Mitteilung weiter. So etwa im Juni 2021, als Klybeckplus im Bau K-26 vier Beteiligungsveranstaltungen zur Arealentwicklung durchführte oder im September 2021 als das K-26 zum ersten Mal für ein grösseres Publikum öffnete. Jetzt, nur ein paar Jahre später, darf man das K-26 gemäss dem Bericht der Swiss Life nur noch mit einer Schutzmaske betreten. Diese müsse «giftige und krebserregende Partikel» rausfiltert können.

Ähnlich sieht es im Bau K-90 aus, den eigene Mitarbietende laut AefU als «Giftlokal» bezeichnen. Dieser darf heute nur noch mit Aktivkohle-Atemschutz (P3), Schutzanzug und Schutzbrille betreten werden. Doch auch im K-90 seien verschiedene Ausstellungen, Fotoshootings und Führungen durchgeführt worden.

Bereits im Jahr 2017 habe die AefU vor den Zuständen gewarnt, heisst es in der Mitteilung. «Es ist ungeklärt, wie stark die Hallenböden und Mauern über die Jahrzehnte den Chemikalien von aus- und überlaufenden Produktionskesseln, kleinen Bränden, Dämpfen, Explosionen und Verpuffungen ausgesetzt waren. Die Giftstoffe können sich regelrecht in die Bausubstanz eingefressen haben.» Doch auch im K-90 seien verschiedene Ausstellungen, Fotoshootings und Führungen durchgeführt worden.

«Keine Gefährdung»

Die AefU fordert nun die Offenlegung aller Ergebnisse der Bau-Untersuchungen im Klybeck. Weiter hätten sie begrüsst, wenn die Gebäude auf Schadstoffe untersucht worden wären, bevor sie für ein breites Publikum geöffnet wurden.

Laut der Swiss Life würden im Zusammenhang mit den laufenden Arbeiten immer neue Berichte erstellt, deren Erkenntnisse in die Planung miteinbezogen werden. Weiter sagt die Medienstelle gegenüber 20 Minuten, dass nur ein eingeschränkter Kreis von Personen Zutritt zu den Gebäuden habe. An einzelnen Veranstaltungen, bei denen externes Publikum eingeladen war, sei es zu keiner Gefährdung gekommen. «Aufgrund der kurzen Aufenthaltszeit und der zahlreichen Berichte sowie zusätzlichen Untersuchungen, die Swiss Life aus den letzten Jahren vorliegen, hat für Teilnehmende dieser Veranstaltungen keine Gefährdung bestanden.»

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30.05.2024 19:48

dani.11

Spannend

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