«Gefühl der kollektiven Euphorie»: Montreux Jazz Festival mit positiver Bilanz zum Abschluss
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«Gefühl der kollektiven Euphorie»: Montreux Jazz Festival mit positiver Bilanz zum Abschluss

15.07.2023 08:15 - update 15.07.2023 10:28

Baseljetzt

Die Organisatoren des Montreux Jazz Festivals (MJF) haben am Samstag eine positive Bilanz der 57. Ausgabe gezogen. An 16 Tagen lockte der Anlass rund eine Viertelmillion Besucherinnen und Besucher an.

Mit einem Kartenverkauf von fast 90 Prozent habe die diesjährige Ausgabe, trotz eines der höchsten Budgets in der Geschichte des Festivals, zu den bisher erfolgreichsten gehört, hiess es in einer Mitteilung von Samstag. Die Gratisbühnen seien zudem beliebter denn je gewesen.

Laut MJF-Direktor Mathieu Jaton waren das Auditorium Stravinski und das Lab von Anfang an voll besetzt. Das Wetter sei zudem bis auf zwei etwas komplizierte Tage gnädig gewesen.

Grosser Publikumserfolg

Gefragt waren auch die Livestreams: Die 47 live übertragenen Konzerten haben 1,1 Millionen Aufrufe auf dem Youtube-Kanal des Festivals verzeichnet. Die drei beliebtesten Künstlerinnen und Künstler waren Lovejoy, The Rose und Iggy Pop.

«Diese 57. Ausgabe des Montreux Jazz Festivals war geprägt von einem Gefühl der kollektiven Euphorie», hiess es in der Mitteilung. So habe sich eine aussergewöhnliche Anzahl an Crowdsurfern in Montreux unter das Publikum gewagt. Dazu zählten demnach Chilly Gonzales, Seal, Juliette Armanet, Chris Isaak, Idles und Jon Batiste.

Jon Batiste ging noch einen Schritt weiter und beendete sein Konzert, indem er mit Orchester und Tänzerinnen die Treppe des Auditoriums hinunter auf die Strasse ging. «Ein unglaublicher Moment», sagte der Festivalchef. Eine andere starke Geste, an die sich ein 10-Jähriger wahrscheinlich sein ganzes Leben lang erinnern werde, habe es auch gegeben, als der Bub von Iggy Pop auf die Bühne geholt wurde, um an seiner Seite zu singen.

Dialog zwischen den Generationen

Ansonsten waren zahlreiche Künstler vertreten, die für eine neue Generation von Ikonen stehen, darunter Jacob Collier und Sofiane Pamart, Tamino, Loyle Carner und die Schweizer Bastian Baker und Nnavy.

Gleichzeitig erlebten einige Künstler eines ihrer letzten Konzerte in Montreux, wie Gilberto Gil oder Mavis Staples, die ihren 84. Geburtstag zusammen mit Norah Jones auf der Bühne feierte. Nicht zu vergessen ist auch Bob Dylan, der «quasi eine Oper ohne Mobiltelefone» spielte, was von seinen Fans sehr geschätzt wurde.

Das Montreux Jazz Festival endet am Samstagabend mit einer Carte Blanche für den Musikproduzenten und DJ Mark Ronson.

Die nächste und 58. Ausgabe wird vom 5. bis 20. Juli 2024 stattfinden, allerdings nicht im gewohnten Format. Das Kongresszentrum wird nämlich umgebaut. «Wir kommen mit diesem Projekt voran und werden im Herbst die Grundzüge bekannt geben. Der MJF wird sich hauptsächlich in Villeneuve bewegen», erklärte Jaton. (sda/jwe)

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