Gemeinden und Städte lancieren mit ÖV-Branche neue Spartageskarte
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Öffentlicher Verkehr
Schweiz

Gemeinden und Städte lancieren mit ÖV-Branche neue Spartageskarte

09.02.2023 10:10 - update 09.02.2023 12:53

Baseljetzt

Ab 2024 können Reisende an den Schaltern der Gemeinden und Städte eine neue Spartageskarte für den öffentlichen Verkehr beziehen.

Das gab die Organisation Alliance Swiss Pass am Donnerstag zusammen mit dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) und Schweizerischen Städteverband (SSV) an einer Medienkonferenz bekannt. Die neue «Spartageskarte Gemeinde» ist das Nachfolgeprodukt der «Tageskarte Gemeinde».

Neu steht die neue Tageskarte Kundinnen und Kunden in zwei Preisstufen für die 1. und 2. Klasse mit oder ohne Halbtax zur Verfügung, wie es weiter heisst. Ausgegeben wird die Karte als personalisiertes Mobile- oder Papierticket. Damit erhielten auch nicht digitalaffine Kundinnen und Kunden Zugang zum neuen Angebot.

Rund 4000 Karten pro Tag

Im Unterschied zur Spartageskarte, welche die Transportunternehmen wie beispielsweise SBB und BLS anbieten, ist die «Spartageskarte Gemeinde» exklusiv an Schaltern der Gemeinden und Städte erhältlich, wie Helmut Eichhorn, Geschäftsführer Alliance Swiss Pass, vor den Medien erklärte. Es könne eine beliebige Anzahl gekauft werden, wobei jede Tageskarte personalisiert sei.

Bezogen werden können die Karten sechs Monate bis ein Tag vor Gültigkeit. Zum Vergleich: Die SBB bieten Spartageskarten für die nächsten sechzig Tage an. In beiden Fällen ist das Angebot kontingentiert. Laut Eichhorn wird sich das künftige Angebot quantitativ am heutigen orientieren. Das heisst, dass Gemeinden und Städte rund 1,5 Millionen Spartageskarten pro Jahr anbieten dürften.

Wenn jeden Tag in etwa gleich viele Karten angeboten werden sollen, wären dies gut 4000 Spartageskarten täglich für die ganze Schweiz. Auf www.spartageskarte-gemeinde.ch soll spätestens zum Fahrplanwechsel im Dezember die Verfügbarkeit der Spartageskarte pro Tag angezeigt werden.

Zwei Preisstufen

Das neue Angebot wird schweizweit mit einem einheitlichen Preis daherkommen, wie Eichhorn weiter ausführte. Heute setzen die Gemeinden und Städte die Preise individuell fest. Je früher man bucht, desto günstiger soll der Preis sein.

Wer bis maximal zehn Tage vor dem Reisetag eine Spartageskarte bucht, soll dafür mit einem 2.-Klasse-Halbtax 39 Franken bezahlen. Wenn dieses Kontingent ausgeschöpft ist, soll die Gemeinde-Tageskarte 59 Franken kosten.

Bei der Online- oder Mobile-Spartageskarte der SBB gibt es bereits heute mehrere Preisstufen – beginnend bei 29 Franken mit dem 2.-Klasse-Halbtax. Meist bewegen sich die Preise zwischen 39 und 49 Franken, was in etwa dem Preis für eine heutige Gemeinde-Tageskarte entspricht.

Eichhorn zeigte sich überzeugt, dass eine Mehrheit der heutigen Nutzerinnen einer «Tageskarten Gemeinde» künftig mit der «Spartageskarte Gemeinde» deutlich weniger bezahlen werde. Letztlich hänge dies aber von der heutigen Preispolitik der jeweiligen Wohngemeinde ab.

Kein Verlustgeschäft mehr

Laut Monika Litscher, Vizedirektorin des SSV, richtet sich das neue Angebot insbesondere an «Leute, die nicht digital unterwegs sind und nicht per Handyapp von heutigen Spartickets profitieren können». Die Städte begrüssten dieses zusätzliche Angebot, das den öffentlichen Verkehr fördern soll.

Auch vonseiten der Gemeinden gebe es eine «breite Zustimmung», sagte Claudia Kratochvil-Hametner, stellvertretende Direktorin des SGV. Ein Grund dafür sei, dass die Gemeinden anders als heute vom finanziellen Risiko entbunden seien. Es werde künftig nur verrechnet, was auch verkauft worden sei.

In den vergangenen Jahren waren viele Gemeinden auf Tageskarten sitzengeblieben. Das habe zu «erheblichen Verlusten» geführt, so Kratochvil-Hametner. Mehrere Gemeinden hätten daraufhin ihr Angebot eingestellt. (sda/mei)

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