Geraubter «Cabeza Clava» kehrt zurück in seine Heimat
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Kulturgut
Basel-Stadt

Geraubter «Cabeza Clava» kehrt zurück in seine Heimat

08.02.2023 17:33 - update 08.02.2023 20:03
Nathalie Schaffner

Nathalie Schaffner

Ein ganz grosser Fang: Am Zoll Basel/Weil am Rhein ist ein über 2’500 Jahre altes geraubtes Kulturgut beschlagnahmt worden. Der Steinkopf aus Peru hat für die Einheimischen eine besondere Bedeutung.

Im Juli 2016 versuchte ein deutscher Händler einen rund 200 kg schweren Steinkopf in die Schweiz einzuführen – ohne Erfolg. An der Zollstelle Basel/Weil am Rhein haben Zollbeamte das Kulturgut offen auf der Lagefläche eines Lieferwagens vorgefunden. Zwar hat eine professionelle Verzollungsfirma die Skulptur angemeldet, allerdings nicht als Kulturgut. Der Zoll hat das Bundesamt für Kultur kontaktiert, die festgestellt haben, dass es sich wahrscheinlich um ein geraubtes Objekt handelt.

Historischer Moment

Der sogenannte «Cabeza Clava» ist ein bedeutsames Objekt aus der präkolumbischen Zeit. Der 2’500-jährige Steinkopf zeigt eine Transformation eines Menschen in – vermutlich – einen Jaguar. «Dieser Kopf kommt aus einer wichtigen Tempelanlage der Chavin-Kultur», erzählt Carine Bachmann, Direktorin des Bundesamt für Kultur. Weltweit gibt es nur 100 solche Steinköpfe. Ein einziger ist noch in der Tempelanlage, zwölf sind in einem Museum.

Der heutige Tag ist für Peru von grosser Bedeutung. Das Bundesamt für Kultur hat dem peruanischen Botschafter das geraubte Objekt übergeben. Dieses wird nun zurück nach Peru gebracht. Ob es wieder in die Tempelanlage und somit an den Ursprungsort kommt, ist noch unklar.

Die Freude ist aber so oder so gross. «Dass wir dieses wertvolle Kulturgut zurückführen können, ist sehr wichtig für uns. So kann die peruanische akademische Gesellschaft ihre historische Forschung vertiefen», freut sich der peruanische Botschafter Luis Alberto Castro Joo. Für Peru sei das Kulturgut mehr als nur ein Steinkopf: es sei ein Stück ihrer Geschichte, ihres Stolzes und ihrer nationalen Identität.

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