Gras rauchen und anbauen ist in Deutschland bald legal
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Cannabis-Legalisierung
International

Gras rauchen und anbauen ist in Deutschland bald legal

16.08.2023 17:01 - update 16.08.2023 17:07

Baseljetzt

Unsere Nachbarn in Deutschland dürfen ab 2024 legal kiffen. Cannabis gilt dann nicht mehr als verbotene Substanz. Einzelpersonen dürfen bis zu drei Pflanzen anbauen, in «Clubs» darf man dies im grösseren Stil.

Bis zu 25 Gramm Gras darf man ab nächstem Jahr in Deutschland besitzen – sofern man volljährig ist. Wer zu Hause Cannabis anbauen will, darf bis zu drei Pflanzen grossziehen. Und in sogenannten «Cannabis-Clubs» dürfen Mitglieder die Pflanzen gemeinsam anbauen und die Drogen gegenseitig abgeben.

Die Regierung Deutschlands hat den entsprechenden Gesetzesentwurf für die teilweise Cannabis-Legalisierung am Mittwoch in Berlin auf den Weg gebracht. Die Pläne sehen vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen.

Das Anbauen und Verkaufen von Cannabis in den Clubs soll dem Schwarzmarkt die Grundlage entziehen und auch verhindern, dass Menschen von Dealern auf der Strasse womöglich mit giftigen Substanzen versetzte Cannabis-Produkte kaufen oder solche, bei denen die Wirkstoffkonzentration unklar ist.

Kiffen nicht immer und überall erlaubt

Geraucht werden darf den Plänen zufolge in den Clubs aber nicht, auch nicht im näheren Umkreis der Vereine und nicht in der Nähe von Kitas, Schulen, Sportstätten oder Spielplätzen. In Fussgängerzonen soll es ein Konsumverbot zwischen 7 und 20 Uhr geben. Anderswo in der Öffentlichkeit dürften Cannabis-Rauchschwaden künftig aber öfter zu riechen sein.

Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach von einer «Wende in der Drogenpolitik» und zeigte sich überzeugt, dass damit der Schwarzmarkt eingedämmt, Drogenkriminalität bekämpft und der Gesundheitsschutz erhöht werden kann. Gegner des Vorhabens erneuerten ihre Kritik und warnten vor Gesundheitsgefahren vor allem für junge Menschen.

Gesetz wird am 1. Januar in Kraft treten

Das Ampel-Vorhaben muss noch durch Bundestag und Bundesrat. In der Länderkammer ist es nach Aussage Lauterbachs aber nicht zustimmungspflichtig und kann daher nicht gestoppt werden. Zum 1. Januar 2024 werde man das Gesetz in Kraft haben.

Auf die Frage, ob er die Möglichkeiten des Cannabis-Gesetzes auch persönlich nutzen werde, antwortete Gesundheitsminister Lauterbach, das habe er nicht vor: «Ich werde selbst nicht konsumieren.» In früheren Jahren hatte er nach eigenen Angaben Cannabis schon probiert. (sda/lef)

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