
Greenpeace will Werbung für umweltschädliche Produkte verbieten
Baseljetzt
Werbung kurbelt den Konsum an und ist somit indirekt eine Belastung fürs Klima. Das zeigt eine neue Studie. Greenpeace will nun Coop und Migros in puncto Werbung in die Schranken weisen.
Werbung belastet das Klima, indem sie Menschen dazu verleitet, eher etwas zu kaufen. Sie verursacht bis zu 7 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Schweiz. Das zeigt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace.
Am meisten Werbung machen in der Schweiz Coop und Migros. Von den beiden Grosshändlern fordert Greenpeace Schweiz nun einen Werbestopp für klima- und umweltschädliche Produkte. Die Detailhändler seien zusammen mit ihren Tochtergesellschaften für 16 Prozent der werbebedingten Treibhausgasemissionen in der Schweiz verantwortlich.
Weil Migros und Coop viel Geld für Werbung ausgäben, sollen die Detailhändler verbindliche Werbereglemente erlassen, teilte Greenpeace mit. Denn nicht jeder Werbefranken belaste das Klima gleichermassen: So verursache ein Werbefranken für Tierprodukte viermal mehr Treibhausgasemissionen als einer für vegane Ersatzprodukte. Tierprodukte würden aber ungleich mehr beworben als vegane Produkte.
Coop und Migros weisen Vorwürfe zurück
Coop schrieb in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die von Greenpeace kolportierte Zahl der Werbeausgaben für Supermarktwerbung sei für sie nicht nachvollziehbar. «Die effektiven Werbeausgaben machen einen Bruchteil dieser Zahl aus», hiess es.
Ausserdem leiste Coop mit seinem Bio- und Fairtrade-Sortiment einen «aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit». Und es gebe es bei den vegetarischen und veganen Produkten «überproportional viele Aktionen» im Vergleich zum Fleischsortiment. Das Unternehme sehe deshalb auch «keinen Handlungsbedarf».
Auch Migros teilte mit, sie habe letztes Jahr überproportional in fleischlose Produkte investiert und baue das pflanzliche Sortiment laufend aus. Doch «nach wie vor möchte die grosse Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten zumindest gelegentlich Fleisch konsumieren».
Deshalb seien «Kommunikationsmassnahmen» wichtig. Denn ohne Fleischwerbung würden Kundinnen und Kunden ihre Bedürfnisse zum Teil mit ausländischen Produkten abdecken, wo das Tierwohl nicht so hochgehalten werde wie in der Schweiz. (sda/lef)
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