Toter Schütze von München war 18-Jähriger aus Österreich
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Grosseinsatz
International

Toter Schütze von München war 18-Jähriger aus Österreich

05.09.2024 10:17 - update 05.09.2024 14:26

Baseljetzt

Der von der Polizei nahe dem israelischen Generalkonsulat in München getötete Schütze war ein 18-Jähriger aus Österreich. Das gab die Münchner Polizei bekannt. Seine Motivlage blieb zunächst weiter unklar.

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit zahlreichen Kräften und einem Hubschrauber in dem Bereich rund um das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokuzentrum im Einsatz. Zeugen hatten von mehreren Schüssen in dem Areal berichtet.

Die Polizei rief die Bevölkerung dazu auf, den Bereich zu meiden und Bildmaterial vom Einsatz über ein eigenes Upload-Portal den Ermittlern zur Verfügung zu stellen. Strassensperren wurden eingerichtet.

Ministerin spricht von «schwerwiegendem Vorfall» in München

Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser schätzt die Schüsse in München als gravierenden Vorgang ein. «Es ist ein schwerwiegender Vorfall», sagte die Sozialdemokratin in Berlin. Sie wolle aber nicht spekulieren, es gelte abzuwarten. Sie äusserte sich während einer Pressekonferenz zu einem anderen Thema.

«Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Münchner Polizei, die da einen guten Einsatz aus meiner Sicht machen», sagte Faeser. «Der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen, das wissen Sie, hat oberste Priorität.» Es sei sehr bitter, dass sich der Vorfall ausgerechnet vor dem NS-Dokumentationszentrum und dem israelischen Generalkonsulat ereignet habe.

Konsulats-Mitarbeiter unverletzt

Das Aussenministerium in Jerusalem schreibt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass beim Einsatz in der Nähe des israelischen Generalkonsulats keine Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung verletzt wurden. Im Konsulat habe es eine Gedenkfeier zum Olympia-Attentat in München 1972 gegeben, deshalb hatte es den Angaben zufolge geschlossen.

Am 5. September 1972 erschossen palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf zwei Männer und nahmen neun Geiseln. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter. (sda/lab)

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05.09.2024 09:14

mil1977

Der Mord an dem Polizisten Rouven Laur in Mannheim hat anscheinend etwas bewegt.
Die Polizeibeamten sind mutiger geworden auch ihr eigenes Leben zu verteidigen, und das ist gut so.
Sollte das so zutreffen, dann hätte sein Tod wenigestens etwas Positives bewirkt.

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