Endspurt im US-Wahlkampf: Kamala Harris fordert des Chaos, das Donald Trump verursacht habe. Die Republikaner ihrerseits versuchen, einen Kommentar von Joe Biden für ihre Zwecke auszuschlachten.

In der heissen Phase des US-Wahlkampfs hat Kamala Harris, die demokratische Präsidentschaftskandidatin, zu einem Ende von Chaos und Spaltung unter Donald Trump aufgerufen. «Er ist ein rachsüchtiger Mensch, getrieben von Missgunst und Machtlust», sagte sie bei einer Kundgebung südlich des Weissen Hauses. Harris sprach am symbolträchtigen Ort, wo Trump am 6. Januar 2021 seine Anhänger aufgewiegelt hatte, das Kapitol zu stürmen. Sie zeichnete ein düsteres Bild von Trumps möglicher Rückkehr und nannte ihn einen «Tyrannen».

Mit ernsten Worten mahnte Harris, Trump wolle Amerika spalten und Menschen in Angst versetzen. Sie warnte, bei einem Wahlsieg wolle er Extremisten vom Sturm aufs Kapitol freilassen und das Militär gegen Andersdenkende einsetzen. Harris forderte ein Ende von Drama und Spaltung und versprach, «eine Präsidentin für alle Amerikaner» zu sein. Ihr Wahlkampf setze auf Gemeinschaft, so Harris, während Trump das Land zerstören wolle.

Bidens heikler Kommentar

Doch während Harris für Einigkeit warb, sorgte Präsident Joe Biden für Aufregung. In einem Wahlkampf-Telefonat mit der Latino-Community, in dem er Trump wegen eines geschmacklosen Witzes kritisierte, schien es, als hätte Biden Trumps Anhänger als «Müll» bezeichnet. Diese Interpretation verbreitete sich sofort – angeheizt von Trump und Tech-Milliardär Elon Musk. Später stellte das Weisse Haus klar, Biden habe Trumps «dämonisierende Rhetorik» gemeint, nicht die Anhänger selbst.

Trump griff die angebliche Beleidigung auf und zog Parallelen zu Hillary Clinton, die 2016 einige seiner Anhänger als «bedauernswert» bezeichnet hatte. Bidens Kommentar könnte ihm nun ähnlich schaden. (sda/pch)