Herbstmesse: Strombedarf für 200 Jahreshaushalte während 2 Wochen verbraucht
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Energieeffizienz
Basel-Stadt

Herbstmesse: Strombedarf für 200 Jahreshaushalte während 2 Wochen verbraucht

12.11.2024 15:14 - update 28.04.2025 15:45

Mirjam Rodehacke

Neben kauffreudigen Besuchern benötigen die Schaustellenden vor allem eins: Strom. Wie viel davon genau benötigt wird, um die alljährliche Traditionsveranstaltung ins Rollen zu bringen – die IWB gibt Auskunft.

Dieses Jahr wurde die Basler Herbstmesse, die als älteste und grösste Vergnügungsmesse der Schweiz gilt, bereits zum 554. Mal eingeläutet. In diesem Jahr lockte sie mehr als eine Million Besucher vor Ort.

Rund 470 Bahnen, Buden und Stände boten den Gästen visuelles und kulinarisches Vergnügen sowie den einen oder anderen (gewollten) Nervenkitzel. Einen unverhofften Gratis-Kick erhielten zudem die Fans des Überkopf-Fahrgeschäfts «Hip Hop».

In der zweiten Messewoche blieb die Achterbahn für mehrere Minuten stehen. Wie Bahnbetreiber René Bourquin gegenüber 20 Minuten angibt, konnte das Problem rasch gelöst werden. Ursache war das bekanntlich unverträgliche Aufeinandertreffen von Elektrizität und Wasser. Reto Müller, Mediensprecher der IWB erklärt auf Nachfrage von Baseljetzt: «Hintergrund war eine temporäre Abwasserleitung, die zu einer Störung der Stromversorgung geführt hat.»

Ansonsten sei es an der diesjährigen Herbstmesse zu keinen weiteren nennenswerten Zwischenfällen gekommen.

Merkliche Abnahme des Strombedarfs

Ein Einzelfall also, der deutlich macht, was hinter den Kulissen alles funktioniert: Denn damit die fast 470 Betreiber den Messebetrieb unterhalten können, werden gemäss IWB jährlich rund 600 – 650 Megawattstunden (MWh) ins Stromnetz geschleust. «Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von etwas weniger als 200 Basler Haushalten», ordnet Müller ein.

Somit würden etwa 0.6 Kilowattstunden (kWh) pro Person verbraucht. Zur Orientierung führt er an: «Mit dieser Strommenge kann man beispielsweise daheim ein warmes Nachtessen zubereiten.»

Um den Stromverbrauch nicht unnötig in die Höhe zu treiben, gebe es zwar keine Verbote für technische Konstruktionen – allerdings ist die IWB darum bemüht, dass eine gute Verteilung der sogenannten Stromlast an den verschiedenen Standorten der Herbstmesse gegeben ist. Das heisst: stromintensive Geschäfte stehen nicht direkt nebeneinander.

Zur genauen Entwicklung des Strombedarfs innerhalb der letzten zehn Jahre kann die IWB hingegen keine genauen Zahlen nennen. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seien Vergleiche für diese Zeit teils schwer zu interpretieren. Jedoch: «Wir können aber festhalten, dass der Stromverbrauch für diesen Zeitraum an der Basler Herbstmesse kontinuierlich und merklich gesunken ist», stellt Müller fest.

Im Zweifelsfall für den niedrigeren Stromverbrauch?

Was möglicherweise auch zur Reduktion des Strombedarfs beigetragen haben könnte, ist der Bewerbungsprozess, den die Schaustellenden durchlaufen müssen.

Denn laut Manuel Staub, Leiter Fachstelle Messen und Märkte wird im Vorfeld der jeweilige Strombedarf abgefragt, da die Angaben aufgrund der Stromverfügbarkeit auf Allmend relevant sein könnten. «Ebenso müssen die BewerberInnen angeben, ob sie beim Licht auf LED umgerüstet haben», so Staub.

Ausserdem könne, falls sich zwei absolut gleichwertige Bahnen bewerben würden, der geringere Stromverbrauch ein Zuschlagskriterium sein.

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