
Heute vor 25 Jahren: Lothar bringt sein Unheil über die Region Basel
Maximilian Karl Fankhauser
Mit rund 140 Kilometern pro Stunde fegt der Orkan Lothar über die Schweiz. Auch die Region Basel ist schwer betroffen. Förster Markus Schmiedlin erklärt, was der Sturm für einen Impact auf die Region hatte.
Am 26. Dezember 1999 tobte der Orkan Lothar mit Geschwindigkeiten von über 140 Kilometern pro Stunde über die Region. Die Spuren des Sturms sind noch immer in den Wäldern sichtbar. Der Sturm hinterliess nicht nur immense Zerstörungen, sondern brachte auch langfristige Veränderungen mit sich – einige sogar von positiver Natur.
Schäden und Veränderungen im Wald
Die Feuerwehr kämpfte gegen umgestürzte Bäume und herabfallende Ziegel, während Lothar riesige Sachschäden in der gesamten Region anrichtete. Besonders betroffen war der Wald rund um Brislach, wo der Sturm bleibende Veränderungen hinterliess. Etwa 25 Hektar Waldfläche wurden extrem zerstört.
Förster Markus Schmiedlin erinnert sich noch gut an die Zeit des Sturms: „Hier stehen wir mitten im Einschlag auf der Brislacher-Almet. Man kann es sich kaum vorstellen, aber vor 25 Jahren war dies ein dunkler Tannenwald. Ein richtiger Märchenwald, mit riesigen Bäumen nebeneinander. Am Boden wuchs kaum etwas. Und dann kam der verheerende Sturm, der alles auf einen Schlag niederlegte. Die vielen umgestürzten Bäume machten es fast unmöglich, den Wald zu betreten. Die Wege waren nicht mehr sichtbar. Es war ein einziges Chaos.“
Langfristige Auswirkungen und neue Chancen
Besonders betroffen waren die Waldbereiche, die hauptsächlich aus Fichten bestanden. Diese sind weniger gut verwurzelt und daher anfälliger für Stürme. Doch der Orkan brachte auch eine Chance für robustere Baumarten. Dank Lothar erhielten Eichen und andere Baumarten mehr Raum, sich zu vermehren.
„Durch das viele Licht, das wieder in den Wald kam, hat die Natur selbstständig gearbeitet“, erklärt Schmiedlin weiter. „Heute haben wir eine hohe Artenvielfalt mit Laubbäumen wie Eichen, Kirschen, Ahorn und Roteichen. Diese Vielfalt wird den Wald in Zukunft stabiler machen.“
Die Renaturierung und wirtschaftliche Aspekte
Der Förster und sein Team haben rund 100.000 neue Bäume gepflanzt, um den Wald zu regenerieren. Ohne Aufforstung hätte die Erholung des Waldes viel länger gedauert. Trotz der instabilen Fichten wurden diese aus wirtschaftlichen Gründen weiter genutzt, da sie schnell wachsen und als Nutzholz verarbeitet werden können.
„Die Fichte bleibt ein sehr wirtschaftlicher Baum“, so Schmiedlin. „Sie wächst schnell, und auch Bäume mit dünnem Durchmesser können noch zu Holz verarbeitet werden.“
Wirtschaftlich gesehen hatte der Sturm jedoch auch negative Folgen. Der Holzpreis fiel über Jahrzehnte, und der Wiederaufbau des Waldes sowie die Pflege der neuen Pflanzungen kosteten erhebliche Summen.
Trotz der Schäden und der anhaltenden Spuren von Lothar auf dem Boden hat der Sturm auch positive Auswirkungen gehabt. Aus dem einst dunklen Märchenwald entstand ein vielfältigerer Wald, der heute durch eine grössere Artenvielfalt und mehr Vegetation geprägt ist.
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Thomy
Wie die Zeit vergeht ist das schon so lange her ?
Sonnenliebe
Erinnerungen werden wach…