Es ist ein seltener Fund, der während einer Grabung in der Rebgasse letzte Woche zum Vorschein kam. Die Keramikfigur eines Pferdes soll aus dem Mittelalter stammen und damals als Spielzeug benutzt worden sein.

Zum Ausbau der Fernwärme finden an der Rebgasse momentan Grabungen statt. Letzte Woche wurden die Archäolog:innen von einem seltenen Fund überrascht: eine Keramikfigur eines Pferdes. Sie stammt wahrscheinlich aus der Zeit um das Jahr 1500. «Aus dieser Zeit kann man noch immer einige Häuser im Stadtbild im Kleinbasel sehen», erklärt Ausgrabungsleiter Simon Graber gegenüber 20 Minuten.

Kinderspielzeug aus dem Mittelalter

Die Keramikfigur ist leider nicht mehr ganz intakt. So habe auf dem Pferd wahrscheinlich mal ein Ritter gesessen. Aber was kann uns dieses Artefakt erzählen? «Das Pferd war wahrscheinlich ein Kinderspielzeug», erklärt Graber. So hätten die Kinder laut 20 Minuten kleine Holzlanzen durch ein Loch in der Figur stecken und so Turnierkämpfe nachstellen können.

Ein Ritter, der zum Pferd passen könnte, wurde bereits beim Umbau des Spiegelhofs im Jahr 2018 gefunden. Die beiden Funde würden aber nicht unbedingt zusammen gehören, sagt Graber. Trotzdem sei der Fund sehr speziell und selten. «Das klassische Fundstück bei Grabungen in diesen Schichten sind Ofenkacheln und kaputtes Geschirr. Solche keramischen Abfälle wurden etwa, wie auch in der Rebgasse, zur Ebnung des Unterbodens eines Hauses verwendet aber wenn Archäologen Glück haben, dann versteckt sich auch ein Spielzeug unter diesen Keramikabfällen.»