
Historischer Ring geklaut – Polizei und Kirschgarten-Museum hoffen auf Hinweise
Leonie Fricker
Im Haus zum Kirschgarten wurde ein historisches Schmuckstück entwendet. Das Museum hat die Tat vermutlich nicht sofort bemerkt. Jetzt soll die Öffentlichkeit helfen, den Diebstahl aufzuklären.
Ende Mai 2025 fehlte plötzlich ein historischer Ring in einer Vitrine im Haus zum Kirschgarten. Das Historische Museum Basel macht den Diebstahl nun in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt öffentlich, weil bisherige Ermittlungen ohne Erfolg geblieben sind.
Ein Geschenk von Zar Alexander
Der Ring kam im Jahr 1950 in die Sammlung des Historischen Museums. Er trägt die Initialen «B M». Zar Alexander I. (1777-1825) zog mit seiner Armee im Kampf gegen Napoleon I. zusammen mit seinen österreichischen und preussischen Verbündeten in den Jahren 1813/1814 durch Basel.
Der russische Monarch logierte im Segerhof am Blumenrain. Er soll gemäss Angaben des Museums als Dankeschön der betagten Hausherrin Dorothea Burckhardt-Merian eine Brosche überreicht haben, aus dem später der Ring gefertigt wurde.
Im Haus zum Kirschgarten, einem von drei Ausstellungshäusern des Historischen Museums, befand er sich in einer alarmgesicherten Vitrine. Dass der Ring fehlt, wurde Ende Mai 2025 festgestellt, schreibt das Museum. Umgehend nach Bekanntwerden des Vorfalls hat es Anzeige bei der Polizei erstattet. Das Museum geht davon aus, dass es die Tat nicht sofort bemerkt hat.
Mit dem Bekanntmachen des Diebstahls will man nun die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Ring aufgefunden wird. Zeitgleich wird er in der Internationalen Datenbank für vermisste Kulturgüter registriert, heisst es weiter.
Museum prüft Sicherheit
Das Sicherheitskonzept im Museum werde regelmässig überprüft und angepasst, schreibt das Museum. In Reaktion auf den Diebstahl werden derzeit alle relevanten Prozesse analysiert und zusätzliche Massnahmen zur Verstärkung der Sicherheit eingeleitet. Wie hoch der Wert des vermissten Ringes ist, dazu will das Museum aufgrund laufender Ermittlungen keine Auskunft geben. „Sein kulturhistorischer Wert ist mit Sicherheit höher als sein materieller Wert“, heisst es in der Mitteilung.
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare