
HIV-positive Menschen kämpfen noch immer mit Vorurteilen
Stefan Zischler
«Mein Leben mit HIV ist eine Tatsache, kein Problem»: Mit dieser Aussage zeigen junge Menschen auf Social Media, wie sie mit HIV leben. So sollen Tabus und Vorurteile abgebaut werden.
Dank des medizinischen Fortschritts ist das Hauptproblem für Menschen mit HIV heute nicht mehr das Virus selbst, sondern die Diskriminierung. Sie entsteht durch Vorurteile und mangelndes Wissen, wie die Aids-Hilfe beider Basel (AHbB) am Montag in einer Mitteilung schreibt. Die Aids-Hilfe-Schweiz hat deshalb eine neue Social-Media-Kampagne gestartet, in der Betroffene von ihrem Alltag erzählen.
Der Welt-Aids-Tag ruft zu einem vorurteilsfreien Umgang mit den über 17’000 Menschen auf, die in der Schweiz mit HIV leben. Aus diesem Anlass organisiert auch die Aids-Hilfe beider Basel einen Charity-Anlass. Dieser findet am 3. Dezember in Zusammenarbeit mit der Zischbar und «habs queer Basel» im Rossstall 2 der Kaserne Basel statt.
Seit 1988 erinnert der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids gestorben sind. Inzwischen ist die Behandlung des Virus so weit fortgeschritten, dass es bei wirksamer Therapie nicht mehr übertragen wird – auch nicht beim Sex ohne Kondom. Die Konzentration des Virus im Blut sinkt bei korrekter Behandlung so weit ab, dass es nicht mehr nachweisbar ist und somit auch nicht mehr übertragen werden kann. Gemäss einer repräsentativen Umfrage ist sich mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung dieser Tatsache nicht bewusst, schreibt die AHbB. «Dieses mangelnde Wissen über die Realität von HIV ist das Problem», wird Lukas Ottiger, Geschäftsführer der AHbB, in der Mitteilung zitiert.
Günstige Tests sind wichtig für Prävention
Der erste Schritt zur Behandlung ist, zu wissen, ob man betroffen ist. Deshalb seien regelmässige und niederschwellige HIV-Tests für exponierte Gruppen besonders wichtig, sagt Ottiger. «Dank der vergünstigten Preise haben sich in den Kampagnenmonaten Mai und November mehr als dreieinhalb Mal so viele Menschen testen lassen wie in den übrigen Monaten», sagt Ottiger. Dies zeige, dass tiefere Kosten zu einer höheren Bereitschaft führen, sich präventiv testen zu lassen.
Um die Tests zu einem vernünftigen Preis anbieten zu können, sei die AHbB jedoch auf Spenden und staatliche Subventionen angewiesen. Der Erlös des Charity Anlasses am Dienstag soll dies weiterhin ermöglichen. Bei der Veranstaltung im Rossstall der Kaserne Basel werden die Gäste zwischen 20 Uhr und 2 Uhr morgens mit einer Tombola, DJs und einer Drag-Performance unterhalten.
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