Ein Basler Cricket-Club, der von britischen Expats gegründet wurde, wird zum beliebten Angebot bei Afghanen. Und schafft so ein wichtiges Betreuungsangebot für junge Geflüchtete.

Sonntagmittag auf der Sportanlage Bachgraben spielt der Basel Cricket Club ein Freundschaftsturnier zum Saisonende. Die Wurzeln des Vereins reichen bis ins Jahr 1978, als ein Schotte, der bei der Geigy arbeitete zusammen mit Engländern und Australiern ein Team formiert haben soll.

Seither ist der Sport extrem gewachsen. Gerade diese Woche wurde angekündigt, dass ab 2028 Cricket olympisch gespielt wird. Heute spielen im Basler Club aber nicht mehr nur Expats. Als die Flucht aus Afghanistan begann, kamen bald Anfragen von Geflüchteten, die auch spielen wollten. Seit dann vermittele das Amt für Migration geflüchtete an den Verein, wie Präsident Jay Singh erklärt.

Erst war der Verein etwas überrumpelt vom Ansturm, doch Jay Singh ist es wichtig, dass die jungen Männer im Verein spielen können: «Weil sie nur in der Asylunterkunft sind, ist es für sie besonders wichtig. Hier können sie sich die Zeit vertreiben und ihre Freunde treffen.» Eine grosse Herausforderung sei es aber, dass die Geflüchteten die 600 Franken teure Ausrüstung finanziert bekämen.

40 Afghanen spielen heute im Basel Cricket Club und sie haben sogar ein eigenes Team, dass bereits sportliche Erfolge feiern konnte. Auch am heutigen Freundschaftsturnier schaffen sie es ins Finale gegen die 1. Mannschaft. Beim gemeinsamen Mittagessen mit den Minderjährigen Afghanen merkt man aber spätestens, dass es beim diesem sozialen Club um mehr als Sport geht.