Der Autor und Kunstmaler war einer der letzten Zeitzeugen des Holocausts in der Schweiz. Bis am Schluss teilte er seine Erfahrungen und warnte vor den Gefahren von Extremismus.

Shlomo Graber ist im Alter von 99 Jahren verstorben. Das teilte die israelitische Gemeinde Basel am Sonntag ihren Gemeindemitgliedern mit, wie die Basler Zeitung schreibt.

Graber gehörte zu den letzten Menschen in der Schweiz, die den Holocaust miterlebt haben. Er überlebte Vernichtungs- und Konzentrationslager sowie Todesmärsche. Mit knapp 18 Jahren wurde er am 8. Mai 1945 von den Russen aus dem KZ Görlitz-Biesnitzer Grund befreit.

1948 wanderte er nach Israel aus, wo er sieben Jahre lang als Soldat diente. Später arbeitete er als Einkäufer bei einer Elektrofirma und seit 1989 lebte er als Kunstmaler und Autor in Basel. Um seine Geschichte am Leben zu halten, schrieb er mehrere Bücher, hat Vorträge gehalten und Schulen besucht. Bis zuletzt sprach er als Zeitzeuge im In- und Ausland über seine Erfahrungen und diskutierte vor allem auch mit jungen Menschen die Gefahren von Extremismus, Faschismus und Nationalismus.

Noch bis vor kurzem war er täglich im Atelier seiner Ehefrau neben dem Spalentor anzutreffen.