Huggel und Knup sind sich einig: «Ich würde an Magnin festhalten»
Florian Vögeli
Ein Sieg aus den letzten sechs Ligaspielen genügt nicht den Ansprüchen des FC Basel. Somit stellt sich in der Winterpause die Frage, ob die Clubleitung weiterhin Geduld hat oder einen Trainerwechsel anstrebt.
Die gesamte Diskussion um die Personalie Ludovic Magnin siehst du im Video oben.
«Der Weg, wie wir Fussball spielen, ist hundertprozentig der richtige. Die Mannschaft hat einen klaren Plan. Aber der Vorwurf, den man momentan machen muss, ist, dass wir zu wenige Punkte haben», sagte FCB-Trainer Ludovic Magnin am Sonntagabend nach dem 0:0 gegen Lausanne.
In der montäglichen Telebasel-Sendung «FCB Total» nahmen sich die beiden ehemaligen FCB-Spieler Beni Huggel und Adrian Knup der Trainerdiskussion an. Huggel sei mit der Aussage Magnins zu 80 Prozent einverstanden. Aber: «Man hat zwar in der Super League oft den Ball. Aber es ist manchmal trotzdem ein bisschen zu wenig, dass man aus einem guten Ballbesitz eine Torchance kreiert. Vor allem, wenn der Gegner relativ tief steht. Da könnte er mit der Mannschaft noch besser werden, finde ich. Oder anders gesagt: Im Angriff setzt man ein bisschen auf die Hoffnung, dass Xherdan Shaqiri einen tollen Moment hat, etwas Geniales macht und daraus dann meistens der letzte Pass entsteht. Das müsste auf mehr Schultern verteilt sein.»
«Die Stürmer haben genug Möglichkeiten gehabt»
Magnin sagte am Sonntag ausserdem, dass er immer noch auf der Suche sei. Dabei ist diese Mannschaft schon seit drei Monaten zusammen. Knup glaubt aber schon, dass Magnin seine 13 oder 14 Spieler bereits im Kopf hat. «Wenn du aber immer wieder Rückschläge einstecken musst, kannst du nicht immer mit der gleichen Mannschaft spielen. So erkläre ich mir, dass es immer wieder Wechsel gegeben hat.»
Magnin hat es mal mit einem Stürmer und mal ganz ohne Sturmspitze versucht. Er probiert viel aus, ist es vielleicht sogar zu viel? «Nein», findet Beni Huggel ganz klar. «Er hat bis Anfang November eigentlich oft mit Albian Ajeti im Sturm gespielt. Als das nicht funktioniert hat, hat er Broschinski vier Spiele in Folge die Chance gegeben. Das hat aber auch nicht funktioniert. Deshalb finde ich nicht, dass er ihm zu wenig Vertrauen gegeben hat. Wenn die Resultate ausbleiben, ist es verständlich, dass er etwas Neues versucht. Ich kann das nachvollziehen. Als Trainer muss man schliesslich versuchen, etwas zu ändern, wenn es nicht läuft.» Knup ist gleicher Meinung: «Ja, die Stürmer haben sicher genug Möglichkeiten gehabt. Aber es ist natürlich bitter für einen Stürmer, wenn am Schluss gar keiner mehr im Zentrum spielt.»
Nicht für alles in der Verantwortung
Aufgrund der Ergebnisse wird in der Winterpause wohl ohnehin über die Personalie Ludovic Magnin in der Clubleitung diskutiert werden, egal wie die letzten beiden Spiele ausgehen. Beide Experten glauben aber an einen Verbleib des Waadtländers: «Es würde mich überraschen, wenn man einen Wechsel machen würde. Gerade mit der Erfahrung, die man mit Fabio Celestini gemacht hat. Vor einem Jahr war man mit der Vorrunde auch nicht zufrieden und hat trotzdem am Trainer festgehalten. Ich würde an Magnin festhalten», sagt Huggel.
Knup sieht die Sache ein wenig kritischer. «Ich denke, er darf die nächsten beiden Spiele nicht verlieren, sonst wird es wahrscheinlich kompliziert. Grundsätzlich muss die Clubleitung bei der Beurteilung die Ergebnisse betrachten, das wissen wir alle. Aber man muss natürlich auch das Umfeld betrachten. Wie wird innerhalb des Trainerstabs gearbeitet? Man muss den Puls der Spieler spüren und schauen, wie die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam funktioniert. Und da hört man eigentlich sehr viele positive Signale aus dem Umfeld. Deshalb glaube ich, dass man Geduld aufbringen sollte. Ich würde auch an ihm festhalten. Man sollte ihm den Rücken stärken, wie es die Sportkommission in den letzten Wochen ja auch gemacht hat. Das ist grundsätzlich der richtige Weg.»
Gegen einen Trainerwechsel spricht auch, dass man Magnin nicht für alles in die Verantwortung nehmen könne, so Beni Huggel. «Zum Beispiel kann man ihm keinen Vorwurf machen, welche Qualität die Spieler haben, die in seinem Kader sind. Was man ihm aber zum Vorwurf machen kann, ist vielleicht, dass es noch nicht viele Spieler gibt, die einen Ausreisser nach oben gemacht haben. Die Frage, welchen Spieler der Trainer besser gemacht hat, ist ein bisschen eine Stammtischfrage. Aber meiner Meinung nach gibt es davon noch nicht so viele. Aber eben, er ist auch noch nicht so lange da, und ich finde es nicht gut, wenn man nach so kurzer Zeit den Daumen rauf oder runter macht.»
Ist Ludovic Magnin im neuen Jahr noch FCB-Trainer? Schreib deine Meinung unten in die Kommentare.
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Croma
Ehrlich! Die Sendung machte auf mich den Eindruck, dass weder Beni noch Adrian wirklich etwas Konstruktives zum Thema zu sagen hätten. Schlimmer noch, die beiden haben überhaupt keine Meinung zur Sache. Wollen oder kônnen sich keine Meinung leisten. Echt das letzte der Auftritt der beiden.
FREDYM
Die beiden sind generell eine Wohltat! Denn da sitzen echte Experten, nicht wie der Griesgram Maissen!
Zum FCB – Fakt ist u.A. aber auch (warum wird das nie angesprochen), dass alle, welche für Zore verantwortlich zeichnen, z.Zt. ziemlich auusser Form sind. Sie schiessen nicht nur keine Tore, sondern sind häufig zu egoistisch oder finden den Moment zum Abspiel nicht! Von Shakiri über Ottele (lasst den für diese 10 Mio doch gehen), über Traore (als einziger mit Entschuldigung, war verletzt), über Ajeti (Schatten seiner selbst) bis zu Shakiri!
Wären die 100%-igen (inkl. Penalty) reingegangen, Basel hätte oder wäre im Flow! So aber ist oder hat man das Momentum NIE auf srine Seite ziehen können.Leider!
FREDYM
Sorry für die Tippfehler…