
«Hurra Nati A» oder «Die spinnen, die Basler!»
Sektor M
1994 stieg der FC Basel nach Jahren der Bedeutungslosigkeit wieder in die Nationalliga A auf. Trotz teilweise sportlich mageren Darbietungen, war der FCB immer ein Zuschauermagnet. Das sorgte in der Restschweiz für grosse Augen.
Die Zahlen sind beeindruckend: Rund 60 Läuferinnen und Läufer nahmen am 27. September 2025 am Sponsorenlauf für das FCB-Museum teil und sammelten über 64’000 Franken. Mehrere Hundert Menschen genossen den FCB-Tag auf dem Landhof. Einige überbrachten auch spannende Objekte für die Museumssammlung. So ist das FCB-Museum neu Besitzer eines Anhängers, den die FCB-Mitglieder an der Generalversammlung vom 6. September 1994 geschenkt erhielten. Mit dem Spruch «Hurra Nati A» erinnert der Gegenstand an den Aufstieg des FC Basel in die Nationalliga A wenige Monate zuvor. Werfen wir einen Blick zurück.
Baseljetzt und das FCB-Museum machen gemeinsame Sache
Das Museum FC Basel 1893 wird im Frühling 2027 in der Zehntenscheune an der St. Jakobs-Strasse 373 unmittelbar neben dem Joggeli eröffnet. Zweimal im Monat wird das FCB-Museum auf Baseljetzt unter dem Pseudonym «Sektor M» eine spannende Geschichte erzählen, über die es in der Aufarbeitung der FCB-Geschichte stolpert.
Die Freude über den Aufstieg war an der GV 1994 bereits wieder etwas abgeklungen. Dem FCB war der Start in die erste Saison in der Nationalliga A nach sechs Jahren Zweitklassigkeit ziemlich misslungen. Nach acht Runden hatte der FCB viermal 0:0-Unentschieden gespielt und insgesamt lediglich ein Tor erzielt. Erste Fans begannen, Trainer Didi Andrey und Präsident Peter Epting in Frage zu stellen. Die 101. Generalversammlung vom 6. September 1994 ging dann aber ruhig über die Bühne.

Peter Epting wurde problemlos als Präsident bestätigt, nur wenige der 474 anwesenden Mitglieder stimmten gegen ihn. Der Vorstand erhielt zwei neue Mitglieder, unter anderem Bernhard Burgener, der das Ressort Sponsoring übernahm. Und der Verein konnte erfreuliche Neuigkeiten mitteilen: Die Schulden des Clubs wurden um fast die Hälfte auf noch 235’450 Franken gedrückt. Grund dafür waren in erster Linie die massiv gestiegenen Zuschauerinnen- und Zuschauereinnahmen.
Smajics Comeback vor 25’000
Sportlich trübte der schlechte Saisonstart die Stimmung und die FCB-Fans sorgten sich um Admir Smajic. Der Spielmacher hatte verletzungsbedingt noch kein Spiel mitgemacht. Rufe nach einer Verstärkung wurden laut. Der Anhänger, den die Mitglieder an der GV erhielten, wirkte da wie ein Weckruf. Vier Tage nach dem Vereinsanlass besiegte der FCB den FC Luzern im Joggeli gleich mit 4:0. Allen Beteiligten und den Fans fielen ultraschwere Steine vom Herzen.

Admir Smajic feiert sein Comeback am 15. Oktober 1994 beim 0:0 gegen den FCZ vor 25’000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Joggeli. Der FCB kam immer besser in die Gänge und beendete die Saison auf dem 7. Platz. Mit Bewunderung blickte die Fussballschweiz immer wieder nach Basel. Der regelmässig hohe Publikumsaufmarsch beim NLA-Neuling sorgte für Staunen.
Auch gegen Luzern waren trotz sportlich mieser Situation 17’500 Personen ins Joggeli gepilgert. Anerkennend schrieb die Zeitung «Sport»: «Die spinnen, die Basler!» und «Herrlich, diese Verrückten». Ähnliches lässt sich mit gutem Recht auch nach dem Sponsorenlauf 31 Jahre später sagen: Crazy, was die FCB-Fans geleistet haben.
Text: Benedikt Pfister
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Hoschi
Ein interessanter Beitrag, dankeschön.