Trump meldet sich bei Facebook zu Wort – und ruft auf Truth Social zu Protesten auf
©Bild: Keystone
Social Media
International

Trump meldet sich bei Facebook zu Wort – und ruft auf Truth Social zu Protesten auf

18.03.2023 08:42 - update 18.03.2023 14:12

Baseljetzt

Donald Trump hat zum ersten Mal nach der Aufhebung seiner Sperrung auf Facebook auf der Plattform wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben – und später auf Truth Social zu Protesten aufgerufen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump nutzt nach monatelanger Zurückhaltung doch wieder eine der grossen Online-Plattformen. «Ich bin zurück!», schrieb Trump am Freitag bei Facebook zu einem kurzen Video-Clip, der ihn beim Wahlsieg 2016 zeigt. Das weltgrösste Online-Netzwerk hatte ihn Ende Januar – gut zwei Jahre nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols durch seine Anhänger – wieder auf die Plattform gelassen. Trump zog es zunächst dennoch vor, seine Anhänger weiter über die eigene Twitter-Kopie Truth Social zu mobilisieren.

Auch am Freitag beliess er es auf Facebook zunächst bei dem knappen Lebenszeichen, während er bei Truth Social unter anderem Spendenaufrufe und Bilder von einer Demonstration seiner Anhänger am Trump Tower in New York verbreitete.

Trump will es 2024 nochmal wissen

Trump will als Kandidat der Republikaner in die Präsidentenwahl 2024 ziehen und muss dafür den parteiinternen Vorwahlkampf gewinnen. Mehr Online-Reichweite käme ihm dafür gelegen. Bei Truth Social hat er knapp fünf Millionen Abonnenten, bei Facebook sind es 34 Millionen.

Trump wurde gegen Ende seiner Amtszeit bei grossen Online-Plattformen gesperrt, nachdem seine Anhänger am 6. Januar 2021 den Sitz des US-Parlaments in Washington gestürmt hatten. Vor den beispiellosen Ereignissen hatte er seine Anhänger angestachelt mit der haltlosen Behauptung, er sei durch Betrug um den Sieg bei der Präsidentenwahl 2020 gebracht worden. In seinen Online-Botschaften vor und nach der Kapitol-Attacke zeigte er offen Sympathie für die Randalierer. Die Plattformbetreiber befürchteten, dass es neue Gewalt geben könnte, wenn Trump nicht verbannt wird.

Immer noch Billionen Follower

Inzwischen hat Trump den Zugang zu allen grossen Online-Diensten zurückbekommen, wo er noch immer Millionen Follower hat. Die Videoplattform Youtube hob die Beschränkungen für Trumps Account am Freitag auf. Bei Twitter war sein Account schon im Herbst auf Geheiss des neuen Besitzers Elon Musk wieder freigeschaltet worden. Der bislang letzte Tweet dort stammt jedoch weiterhin von Januar 2021. Vor und während seiner Amtszeit im Weissen Haus war Twitter das wichtigste Sprachrohr für Trump, dort hatte er bis zur Sperre mehr als 80 Millionen Follower und erreichte weltweite Aufmerksamkeit mit seinen Botschaften.

Der Facebook-Konzern hatte Trump zunächst bis auf Weiteres verbannt. Doch das unabhängige Aufsichtsgremium von Meta, das Entscheidungen zu Inhalten und Accounts auf den Prüfstand stellen kann, kam letztlich zu dem Schluss, dass eine unbefristete Sperre nicht von den Regeln der Plattform gedeckt sei. Es entschied, dass Trumps Accounts bei Facebook und Instagram zunächst nur für zwei Jahre blockiert werden dürften – und danach neu abgewogen werden müsse.

Aufruf zu Protesten

Unterdessen erwartet Donald Trump, dass er am kommenden Dienstag festgenommen wird. Deshalb rief er seine Unterstützer zu Protesten auf. «Der haushoch führende republikanische Kandidat und ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird am Dienstag nächste Woche festgenommen werden. Protestiert, holt euch unsere Nation zurück!», schrieb Trump am Samstag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social.

Der Staatsanwalt von New York ermittelt gegen Trump wegen Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Das Geschworenengremium entscheidet in den USA nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob in einem Fall Anklage erhoben werden soll. US-Medien gehen davon aus, dass dies bei Trump in den kommenden Tagen passiert. Er wäre der erste ehemalige US-Präsident, der wegen eines mutmasslichen Verbrechens angeklagt wird. (sda/mal)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

19.03.2023 16:22

Nestor1

Hört denn dieser Volltrottel immer noch nicht auf? Kapiert der überhaupt noch etwas?

1 0
19.03.2023 12:41

mil1977

Was für schreckliche News auch heute wieder. Tod und Zerstörung. Es gibt nie nur einen Schuldigen. Die normalen Menschen werden aufgerieben in den Zahnrädern der grossen Machtinteressen. Wenn das so weiter geht, werden alle mehr verlieren, als man sich das jetzt vorstellen kann. Aber das grosse “Spiel” wird wohl erst dann Enden, wenn die ganze Macht in den Händen von einigen wenigen liegt.

1 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.