«Ich wäre auch ohne das neue Engagement zurückgetreten»
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«Ich wäre auch ohne das neue Engagement zurückgetreten»

16.03.2023 08:31 - update 16.03.2023 09:43

Riccardo Ferraro

Pascal Donati ist Mitgründer der Starwings, führte sie in die Nationalliga A und wurde Vizepräsident. Sogar das Präsidentenamt übernahm er. Nun tritt er zurück und hat bereits eine neue Herausforderung.

Sie treten als Präsident der Starwings zurück. Erklären Sie uns die Gründe dafür?

Pascal Donati: Das war schon länger geplant. Ich habe damals das Präsidium von Gaby Weiss übernommen, weil ich nicht wollte, dass ein Nationalliga A-Verein ohne Präsident dasteht. Wir haben aber gleichzeitig mit der Suche eines neuen Präsidenten begonnen, weil ich eigentlich nicht Präsident sein wollte. Ich hätte mehrmals die Gelegenheit gehabt, aufzusteigen, aber ich wollte das nicht, weil ich es nicht gut finde, als Präsident auch noch zu trainieren. Ich trainiere aber sehr gerne. Carsten Reibe, der mein Nachfolger wird, war damals noch Präsident vom BC Arlesheim. Ich habe ihm gesagt: «Bis das geregelt ist dort und du zurückgetreten bist, übernehme ich.» Ich wäre sowieso zurückgetreten als Präsident, ganz unabhängig von meinem neuen Engagement als Trainer beim BC Bären Kleinabsel.

«Ich wäre auch ohne das neue Engagement zurückgetreten»
Pascal Donati als Trainer der NLA Mannschaft der Starwings. Bild: Keystone

Infobox: Pascal Donati:
War 2002 Mitgründer der Starwings. Danach war er Trainer. Er hat das Team nach einer Saison aus der Nationalliga B in die Nationalliga A gecoacht. Danach war er noch weitere vier Saisons Trainer in der NLA. Anschliessend trainierte er die U23 in der 1. Liga und wurde 2009 Vizepräsident des Vereins. Im 2019 übernahm er nochmals für eine Saison in der NLA. Und war ab 2020 Präsident. Das wollte er nie werden. Damit seine Vorgängerin Gaby Weiss zurücktreten konnte übernahm er jedoch. Von Anfang an war aber klar dass jemand anders gesucht würde.

Neben dem Sport sind sie auch politisch tätig. Ist ihnen das alles nun zu viel?

Politik mache ich nicht mehr. Letztes Jahr habe ich mit allem aufgehört in der Gemeinde Birsfelden. Ich bin noch in der FDP dabei und gehe auch an die Veranstaltungen. Aber der regelmässige Besuch von Sitzungen abends war schon schwierig, vor allem in der Covid Zeit. Da habe ich oft gefehlt. Damals gab es viele ad-hoc Sitzungen von Swiss Basketball. Wir haben bei der FDP lange diskutiert und ich finde, dass da auch Leute mitmachen sollten, die voll Zeit haben für das.

Was sind ihre Ziele oder was möchten sie noch erreichen bis zu ihrem Rücktritt?

Wir erhoffen uns natürlich nach wie vor eine Qualifikation für die Playoffs. Das bedeutet mindestens Platz acht. Ein Ziel ist es auch, die nächste Saison gut vorzubereiten. Wir müssen zum Beispiel schauen, was der Trainer macht. Wie das weiter geht, wird im Vorstand entschieden. Das war bis anhin auch schon immer so. Ich habe nie alles alleine gemacht. Der Starwings-Vorstand wurde da von mir immer sehr gut informiert.

«Ich wäre auch ohne das neue Engagement zurückgetreten»
Das Playoff-Final-Team der Starwings. Bild: Keystone

Was war der schönste und was der schwierigste Moment für Sie bei den Wings?

Eine grosse Herausforderung war das Leben mit den Covid-Massnahmen. Das hat schon im ersten Jahr als ich Präsident war mit dem Meisterschaftsabbruch angefangen. Als Trainer war es für mich sehr schlimm zu erleben, wie der Lockdown den Jugendlichen massiv geschadet hat. Im zweiten Jahr war es dann nicht mehr so restriktiv. Aber wir mussten da einen Playoff-Final vor 50 Zuschauenden spielen. Das ist ein Drama. Der Erfolg war aber toll. Auch wenn es ein 3:0 gab weil Fribourg da sehr stark war, war das Erlebnis sensationell. Finanziell haben wir zum Glück keine Probleme gehabt in dieser Zeit. Schön war auch, dass wir im zweiten COVID-Jahr noch eine Meisterschaft für die Jungen auf die Beine stellen konnten. Auch, wenn wir sie nicht ganz beenden konnten, ging es da vor allem ums Spielen.

Infobox: Was ist Basel Basket United?
Basel Basket United ist eine Vereinigung der vier Vereine Starwings, BC Bären Kleinbasel, Liestal Basket, Arlesheim. Ziel dieser Vereinigung ist es, die Talente der Region zusammen spielen zu lassen ohne diese aber von anderen Vereinen abwerben zu müssen. Nach der Ausbildung in der U16 und U18 können die Spieler dann in dasjenige Team eingeteilt werden, das am besten zu ihrer Entwicklung passt. Das grosse Ziel ist es, dass die Kader der Starwings und der BC Bären aus eigenen Spielern bestehen.

Nächstes Jahr stehen Sie wieder an der Seitenlinie, ist das das, was Sie sich wünschen?

Ich bin jetzt schon Trainer der Basel Basket United (BBU) U18 National. Die Spieler da haben sich sehr toll entwickelt. Der Trainer der BC Bären aus der NLB hatte jedoch den Wunsch, auf nächste Saison zurückzutreten. Wir haben lange zusammen darüber geredet. Dann haben die anderen Präsidenten darüber diskutiert und der Präsident der BC Bären hat mich im Anschluss angefragt. Ich habe das mit dem Starwings-Vorstand besprochen und die Antwort war: «Wenn du denkst, dass das für dich stimmt, mach es.» Weil ich finde, dass es nicht geht, Präsident in der Nati A und Trainer in der Nati B zu sein, haben wir entschieden den Präsidentenwechsel gleich auch noch vorzunehmen. Ich freue mich auf das neue Engagement. Die Bären sind ein toller Verein, der eine sehr wichtige integrative Funktion hat im Kleinbasel und sie haben eine gute Nachwuchsförderung. Die Talente aus der U18, die ich bereits jetzt trainiere plus die älteren Spieler, die bereits da sind, wollen wir in einer guten Kombination zusammenführen.

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