Iganzio Cassis: «Russland muss in irgendeiner Form einbezogen werden»
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Ukraine-Konferenz
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Iganzio Cassis: «Russland muss in irgendeiner Form einbezogen werden»

14.01.2024 14:15

Baseljetzt

Der Schweizer Aussenminister fordert die internationale Gemeinschaft auf, trotz der aktuellen Situation voranzuschreiten und sich auf den Zeitpunkt vorzubereiten, an dem Friedensgespräche möglich sind.

Ohne Russland werde es keinen Frieden geben, sagte Cassis anlässlich der Ukraine-Konferenz am Sonntag in Davos GR. Der ukrainische Friedensplan sei ein «Fundament», um den Konflikt mit Moskau zu beenden. Wie Russland genau einbezogen werden soll, war zunächst allerdings unklar. Nach Ansicht von Cassis muss die internationale Gemeinschaft jedoch voranschreiten, auch wenn ein Dialog zwischen Kiew und Moskau noch nicht stattfinden könne, solange die militärische Lage dies verhindere.

«Jeden Tag, an dem wir warten, sterben Dutzende von Zivilisten. Wir haben kein Recht, zu warten», sagte der Schweizer Aussenminister und Co-Präsident der Ukraine-Konferenz. «Wir müssen bereit sein für den Zeitpunkt», wenn die Bedingungen Friedensgespräche erlauben würden.

Eine «gemeinsame Sprache»

Der Bundesrat wertete die rege Teilnahme an der Ukraine-Konferenz in Davos, auch aus den südlichen Staaten, bereits als Erfolg. Zudem würde sich bei einigen der Punkte im von der Ukraine vorgeschlagenen Friedensplan eine «gemeinsame Sprache» herauskristallisieren.

Die Ukraine würde als nächstes einen Weltfriedensgipfel auf höherer Ebene wünschen: «Wir ziehen das in Betracht», und in den nächsten Tagen würden Gespräche mit Herrn Selenskji stattfinden, fügte der Bundesrat hinzu.

Unmittelbar vor dem Weltwirtschaftsforum (WEF) findet am Sonntag in Davos eine Ukraine-Konferenz statt. Am 4. sogenannten Friedensformel-Treffen diskutieren die Sicherheitsberater von über 80 Ländern über die Zukunft der Ukraine und die sogenannte ukrainische Friedensformel mit einem Zehn-Punkte-Plan für ein Ende des russischen Angriffskrieges. Um eigentliche Friedensgespräche handelt es sich aber nicht. Russland ist nicht dabei. (sda/jes)

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