Am Donnerstagabend geht es für den FC Basel im Schweizer Cup weiter. Der Gegner ist der Promotion-Ligist FC Grand-Saconnex. Der FCB will in diesem Spiel Selbstvertrauen für sich und Geld für den Gegner sammeln.

Normalerweise ist ein Cupspiel immer ein Volksfest für den Underdog, nicht so für den FC Grand-Saconnex. Für die Genfer wäre ein Heimspiel mit enormen zusätzlichen Kosten verbunden gewesen. Mindestens 10’000 Zuschauer hätten zu diesem Spiel kommen müssen, um diese Kosten zu decken. Deshalb konnte man sich darauf einigen, das Spiel im Joggeli auszutragen. Aber nicht nur das, der FCB greift dem Gegner enorm unter die Arme. Der Genfer Klub hat momentan Schulden von knapp 100’000 Franken. Deshalb bezahlt der FCB zusammen mit dem Hauptsponsor Bitpanda alle Kosten, die für dieses Spiel im Joggeli anfallen. Der Eintritt für dieses Spiel ist gratis und jeder, der will, kann mit einem QR-Code vor und während dem Spiel per Twint für die Genfer einen Betrag spenden.

FCB-Trainer Ludovic Magnin findet das eine tolle Aktion: «Das hat Bayern München früher oft gemacht als ich in Deutschland aktiv war. Ich kann mich erinnern, dass wir auch einmal ein Spiel für die Flutopfer in Gelsenkirchen gemacht haben. Ich finde es immer sehr wichtig, dass man hilft, wenn man helfen kann.» Dazu sei dieses Heimspiel auch für den FCB ein Win-Situation: «Ich persönlich als Trainer war natürlich sehr glücklich, dass wir ein Heimspiel haben, weil wir einfach sehr viel reisen. Unsere Spieler sind sehr professionell, aber auch langsam am Limit. Alle haben weniger Freizeit und Zeit mit der Familie. Also sind wir sehr froh, dass wir uns eine zusätzliche Reise sparen konnten.»

So erspart sich der FCB also erneute Reisestrapazen und Grand-Saconnex bekommt hoffentlich einen ordentlichen Betrag in die Klubkasse gespült. Bis am Mittwochnachmittag wurden knapp 23’000 Tickets abgesetzt. Wenn also jeder Zuschauer einen Fünfliber spenden würde, wären die Schulden getilgt. Aber wie viele der 23’000 Zuschauer an diesem kalten Donnerstagabend dann tatsächlich vor Ort sein werden, wird sich dann erst um 18:30 Uhr zeigen.

Magnin nicht zufrieden mit der Spielansetzung

An der Medienkonferenz vor dem Spiel wollte Ludovic Magnin aber noch etwas anderes loswerden: Mit der Ansetzung des Spiels ist er nämlich überhaupt nicht zufrieden: «Ich habe kein Verständnis dafür, dass Winterthur am Dienstag spielt und wir am Donnerstag. Die Mannschaften, die unser Land repräsentieren, versuchen europäische zu punkten und ein gutes Bild vom Schweizer Fussball im Ausland abzugeben. Wenn dann innerhalb des Landes englische Wochen anstehen, finde ich es schade, dass das nicht berücksichtigt wird.»

So hat der FC Winterthur nun zwei Tage länger Spielfrei als der FCB: «Wenn man sieht, dass eine Mannschaft wie wir neun Spiele hat nach der letzten Pause bis zum 21. Dezember dann hätte man das in der Planung doch berücksichtigen können. Ich sage nicht, dass wir schon am Dienstag hätten spielen müssen aber am Mittwoch wäre es super gewesen, das würde uns auch für den Sonntag helfen.» Doch jetzt sei es so und der FCB müsse das halt so hinnehmen.

Daniliuc vermutlich nicht dabei

Für das Spiel gegen Grand-Saconnex stehen Ludovic Magnin fast alles Spieler zur Verfügung. Flavius Daniliuc ist krankheitsbedingt fraglich und Kaio Eduardo ist angeschlagen. Mit welcher Elf Magnin in dieses Cupspiel gehen wird, wollte er nicht verraten, aber er ist sich sicher, dass seine Mannschaft ein gutes Spiel abliefern wird: «Der Cup ist sehr wichtig für uns. Wir wollen den Job sehr ernst nehmen und wollen mit dem nötigen Respekt und Konzentration in das Spiel gehen.» In diesem Spiel will der FCB natürlich auch neues Selbstvertrauen für die nächste Super League Partie vom kommenden Sonntag gegen Winterthur tanken.