Es zählt jede Sekunde – und die Notruf-Nummer 144
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Es zählt jede Sekunde – und die Notruf-Nummer 144

14.04.2023 18:42 - update 15.04.2023 11:03
Pascal Kamber

Pascal Kamber

Der 14. April ist nationaler Aktionstag der Notruf-Nummer 144. Wie wichtig diese Nummer ist, erklärte der Rettungsdienst Nordwestschweiz bei einem «Tag der offenen Tür» der Bevölkerung.

Seit 1999 ist die Notruf-Nummer 144 in der ganzen Schweiz gültig. Trotzdem wissen viele Leute noch immer nicht, wie sie sich bei medizinischen Notfällen verhalten und wo sie sich melden müssen.

Eigentlich sei das aber nicht so schwierig, erklärt Tobias Hoffmann. «Das Wichtigste ist, dass man den Notfall als solchen erkennt und sofort alarmiert. Und dass man dann möglichst schnell reagiert und Erste Hilfe leistet oder bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand eine Herz-Druck-Massage durchführt», sagt der ärztliche Leiter des Rettungsdienst Nordwestschweiz in Reinach anlässlich des nationalen Aktionstags der Notrufnummer 144.

Dabei gilt die Devise: Lieber einmal zu viel anrufen als zu wenig. «Das heisst nicht, dass man wegen jedem Schnupfen direkt die 144 wählen soll. Wer aber unsicher ist, soll bitte anrufen. Dann kann man die Situation mit einem erfahrenen Disponenten besprechen», sagt Hoffmann.

Es zählt jede Sekunde - und die Notruf-Nummer 144
Pascal Frank (links), Operativer Leiter, und Tobias Hoffmann, ärztlicher Leiter des Rettungsdiensts Nordwestschweiz. Bild: Pascal Kamber

Eine entscheidende Rolle bei einem Notfall spielen die First Responder. Das sind Freiwillige, die sich zum Ersthelfer ausbilden lassen. Diese Leute werden bei Bedarf von der Notrufzentrale alarmiert und helfen vor Ort, bis die Sanitäter eintreffen.

Damit retten die First Responder unter Umständen ein Menschenleben. «Mit jeder Minute, die bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand verstreicht, sinkt die Überlebens-Wahrscheinlichkeit um zehn Prozent», sagt Hoffmann. Deshalb sei es enorm wichtig, «dass ein First Responder zeitnah beim Patienten ist».

Unvorteilhafte Mischung aus Berg und Tal

Zeitnah bedeutet: Innerhalb von 15 Minuten sollen die Einsatzkräfte im Notfall beim Patienten eintreffen. In der Region Basel stellen drei Rettungsdienste diesen Service für die Bevölkerung sicher: Die Sanität Basel in der Stadt, das Kantonsspital Baselland im Oberbaselbiet und im hinteren Laufental sowie der Rettungsdienst Nordwestschweiz im Leimental.

Diese Organisationen arbeiten eng zusammen. Wer die Notrufnummer 144 wählt, wird mit der Einsatzzentrale in Basel verbunden. Diese schaut, welcher Krankenwagen der verschiedenen Rettungsdienste am nächsten beim Notfallort ist. Ist er verfügbar, wird er dorthin geschickt.

Das unterschiedliche Gelände der beiden Kantone ist dabei eher ein Nachteil. Deshalb kommen oft auch Helikopter zum Zug. «Ein Teil unseres Einsatzgebiets ist fast schon städtisch, der andere ist sehr ländlich und liegt am Rand. Diese Mischung sorgt dafür, dass die Arbeit für eine Rettungssanitäterin oder einen Rettungssanitäter zur Herausforderung wird», sagt Pascal Frank, Operativer Leiter beim Rettungsdienst Nordwestschweiz.

Eine andere Herausforderung ist der Fachkräftemangel. Die Suche nach neuem Personal ist auch für den Rettungsdienst Nordwestschweiz nicht einfach. Umso wichtiger sind deshalb Anlässe wie der Aktionstag, damit es auch in Zukunft genug Lebensretterinnen und Lebensretter gibt.

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