Seit einigen Tagen können in Hölstein Pizzen aus einem Automaten konsumiert werden. Schon jetzt scheint das Gerät ein voller Erfolg zu sein.

Pizzen aus dem Automaten? Wer denkt da nicht gleich an Tiefkühlpizzen, die per Nümmerchen herausgelassen werden können. Wie bei einem Selecta-Automaten eben. Aber falsch gedacht: Der Pizza-Automat in Hölstein ist ein Pizzaiolo, denn die Pizzen werden frisch gebacken.

Die Volksstimme porträtierte die Unternehmer, die mit ihren Schnellback-Pizzas einiges vor haben. In Hölstein an der Hauptstrasse, direkt vor dem Dorfladen, steht der Klotz, der Hungrigen auf Knopfdruck ein Lächeln ins Gesicht zaubern soll.

Platz für 96 Pizzen

Seit vergangenem Freitag spuckt der Automat rund um die Uhr frisch gebackene Pizzen samt Karton aus, Feierabend kennt er also nicht. Doch, wie funktioniert’s?

Im Kühlschrank des Automaten haben 96 Pizzen platz, sieben Sorten stehen zur Auswahl. Der Backvorgang bei 320 Grad erfolgt direkt nach dem Bestell- und Bezahlvorgang. Der Automat enthält zwei Elektroöfen, die innert vier bis fünf Minuten zwei Pizzen fabrizieren. Der Preis für eine Pizza mit 28 Zentimetern Durchmesser: 14-18 Franken.

In Deutschland bereits verbreitet

Bevor überhaupt Werbung für den Automaten gemacht wurde, habe er schon über 60 Pizzen produziert, sagte der Betreiber Egzon Isaki gegenüber der Volksstimme. «Wir haben das Gerät einfach einmal hingestellt, um zu sehen, wie die Leute reagieren.»

Die beiden Franchise-Unternehmer betreiben in Deutschland bereits 40 solcher Geräte. Der nächste Schritt ist also klar: Der mechanische Pizzaiolo soll jetzt auch die Schweiz erobern. Wenn alles nach Plan läuft, sollen zum Ende des Jahres bereits 80 Automaten in Betrieb sein. Der Schwerpunkt soll dabei in Basel liegen. Sobald 10-15 Maschinen laufen, sei ausserdem auch ein Lieferservice geplant.

2021 sorgte ein Pizzaautomat in der Nähe des Hauptbahnhofs in Rom in Italien für eine Grundsatzdiskussion. «Durchgefallen! Leute, lasst uns nicht mit Pizza herumscherzen», bewerteten einige die Maschinen-Pizza. Der Italiener Massimo Bucolo soll dennoch über 900 Automaten verkauft haben.

Nächster Automat bald in Allschwil?

Für die Platzierung eines Automaten brauche es kein Baugesuch für eine Klein- oder Fahrnisbaute, aber das Einverständnis und ein Mietvertrag mit dem Grundeigentümer, was ein langwieriger Prozess sein könne.

Der grösste Vorteil des Angebots: Wer nach elf Uhr Abends noch eine Pizza essen will, steht bei Restaurants und Lieferdiensten meist vor geschlossenen Türen. Die Automaten-Pizza sei also nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung des Angebots gedacht. Der nächste Automat könnte schon bald in Allschwil stehen. Angedacht ist er in der Gewerbestrasse.